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Gall vor harter Tour-Schlusswoche wieder "topfit"

Der Österreicher will in der Gesamtwertung unter den Top Ten landen. Das Ziel Etappensieg hat er noch nicht abgeschrieben.

Gall vor harter Tour-Schlusswoche wieder Foto: © GEPA

Radprofi Felix Gall geht nach leichten Problemen topfit und mit dem Ziel einer Verbesserung in der Gesamtwertung in die harte Schlusswoche der Tour de France.

Bis zum Ziel am Sonntag in Nizza warten noch mehrere Gebirgsetappen und das abschließende Bergzeitfahren. Vor dem flachen 16. Teilstück am Dienstag liegt der Sieger der Königsetappe des Vorjahres auf dem elften Zwischenrang.

Die Top Ten sind in Griffweite, die Spitzenplätze aber schon weit weg.

Nach zwei Tagen mit leichten Problemen

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Nach zwei harten Pyrenäen-Etappen mit leichten Problemen, aber dennoch starken Ergebnissen, fühlte sich Gall am Ruhetag in Gruissan wieder bestens.

"Ich bin topfit. Die letzten zwei Tage habe ich mich ein bisschen komisch gefühlt, habe schlecht geschlafen und bin schweißgebadet aufgewacht. Aber ich fühle mich heute wieder deutlich besser", sagte Gall am Montagnachmittag nach einer Stärkung am Mittelmeer mit Kaffee und Süßspeisen wie einem Eclair.

Top-Ten noch in Reichweite

Der Vorjahresachte zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf der Rundfahrt zufrieden, will sich aber noch weiter nach vorne arbeiten.

"Ich bin noch nicht in den Top Ten, das hätte ich mir am zweiten Ruhetag gewünscht. Ich würde aber sagen, die Tendenz ist steigend. Dafür, dass ich mich nicht ganz so super gefühlt habe, waren die Ergebnisse gut. Ich bin sehr zufrieden, wie es schlussendlich verlaufen ist. Das Ziel ist schon noch immer noch die Gesamtwertung", betonte Gall.

Die Erinnerung an den Etappenerfolg und seine starke dritte Tour-Woche 2023 sollen ihn beflügeln. "Ich fühle mich gut, bin gesund und habe die volle Unterstützung des Teams", betonte der 26-Jährige. Außerdem helfe die Erfahrung des Vorjahres. "Ich glaube, ich bin entspannter, ich habe mehr Selbstvertrauen. Und dass ich weniger gestresst bin, was die dritte Woche betrifft."

Zeitstrafe wegen Trinkflaschen-Aktion

Sein Rückstand auf den klar führenden Tadej Pogacar beträgt bereits 17 Minuten. Auf die Top Ten fehlt aber nur eine halbe Minute. Der Sechstplatzierte liegt wiederum schon über fünf vor ihm. Gall erwartet, dass sich die Abstände noch deutlich vergrößern werden.

"Es ist noch ein schwere Woche vor uns. Auf den letzten drei Etappen kann und wird noch sehr viel passieren. Es ist schon noch relativ knapp unmittelbar vor mir, aber es wird dann große Abstände geben auf der Etappe mit der Cime de la Bonnette auf 2.800 m."

Deshalb sollte für ihn eine ausgefasste 20-Sekunden-Strafe für das unerlaubt späte Annehmen einer Trinkflasche aus dem Team-Auto nicht ins Gewicht fallen. "Das wäre natürlich sehr bitter, wenn sie einen Unterschied machen, aber ich glaube es nicht, die Abstände werden weit größer sein."

Etappensieg bleibt ein Ziel

Neben dem Fokus auf das Gesamtklassement hat er auch einen neuerlichen Etappensieg noch nicht abgeschrieben. Dafür bieten sich in den Alpen noch mehrere Chancen, aber kaum im direkten Kampf gegen Pogacar und dessen Verfolger Jonas Vingegaard.

"Aus der Favoritengruppe heraus ist das nicht wirklich realistisch. Ein Etappensieg ist nur über eine Ausreißergruppe möglich", sagte Gall. Am ehesten könnte das bei den Bergankünften in Isola am Freitag nach der Bonette und am Col de la Couillole am Samstag klappen.

Im abschließenden Bergzeitfahren nach Nizza wird er wegen Schwächen in dieser Disziplin nicht im Kampf um die Spitzenränge eingreifen können.

Hausverstand und Hygieneregeln

Der klar vor Vingegaard führende Pogacar fahre in einer eigenen Liga und scheine unantastbar, sagte Gall. Aber auch Vingegaard und andere wie er brechen nahezu täglich historische Tour-Rekordzeiten in den Bergen. Dafür hat Gall keine schnelle Erklärung parat. "Woran es genau liegt, kann ich nicht sagen oder es an nichts Speziellem festmachen."

Einzelne seiner Gesamtwertungsrivalen wie Juan Ayuso und andere Profis sind erkrankt mit Corona ausgeschieden. Gall erzählte, dass einige im Feld husten und nicht gesund aussehen würden. Sorgen mache er sich aber keine. "Man muss natürlich aufpassen, ein bisschen den Hausverstand einsetzen und die Hygieneregeln beachten."

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