Titelverteidiger Tadej Pogacar, der am Vortag eingebrochen war, rückte auf den zweiten Gesamtrang vor. Pogacars Sportchef Matxin Fernandez musste die Tour wegen einer Corona-Infektion verlassen.
Vingegaard führt bleibt in Gelb, Froome beeindruckt
Am legendären 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg trat Pogacar nur zweimal an, Vingegaard folgte jedes Mal nahezu mühelos. Einen Konter sparte sich der 25-Jährige. Temperaturen von bis zu 37 Grad und die 4.650 Höhenmeter der Etappe über drei schwere Anstiege der höchsten Kategorie hatten genug Kraft gekostet. In der Gesamtwertung liegt Vingegaard 2:22 Minuten vor Pogacar und 2:26 vor dem Waliser Geraint Thomas.
Für Aufsehen sorgte nicht nur Solosieger Pidcock, sondern auch Froome. Mehr als drei Jahre nach seinem schweren Sturz bei der Dauphiné-Rundfahrt zeigte der 37-Jährige seine seitdem stärkste Leistung und beeindruckte als Teil einer Ausreißergruppe, der zunächst auch noch der am Ende auf Rang 28 platzierte Österreicher Sebastian Schönberger angehörte. Der Brite kam 2:06 Minuten hinter Pidcock ins Ziel.
Konrad verpasst Top 25 knapp
Pogacar hatte nach der größten Niederlage seiner bisherigen Karriere am Col du Granon am Mittwochabend aufbauenden Besuch bekommen. "Ich habe meine Freundin gesehen, das hat mir Kraft gegeben", sagte der 23-Jährige vor dem Start in Briancon und strahlte große Zuversicht aus. "Ich bin bereit zu kämpfen. Ich habe gut geschlafen und werde angreifen."
Bester Österreicher wurde Patrick Konrad als Etappen-26., womit er sich im Gesamtklassement an die 23. Stelle verbesserte. Schönberger ist Gesamt-37., Gregor Mühlberger wurde Etappen-38. und ist Gesamt-68.
Nach den zwei massiv schweren Hochgebirgsetappen dürfen sich die Fahrer am Freitag ein wenig erholen. Über 192,6 Kilometer von Le Bourg d'Oisans nach Saint-Etienne warten nur zwei Berge der dritten und einer der zweiten Kategorie. Es bietet sich den Sprintern eine der wenigen Chancen auf eine Massenankunft.