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Dramatisches Finish nach Protest auf 4. TdF-Etappe

Cavendish krönt sensationelles Comeback mit ersten Etappensieg seit fünf Jahren.

Dramatisches Finish nach Protest auf 4. TdF-Etappe Foto: © GEPA

Nach dem Warnstreik eines wegen zahlreicher Stürze auf den ersten Etappen früh geschundenen Fahrerfeldes dreht ein Altmeister auf der 4. Etappe der 108. Tour de France die Zeit zurück: Fünf Jahre nach seinem zuvor letzten Etappensieg hat Sprint-Star Mark Cavendish wieder einmal die schnellsten Beine im Peloton.

Der inzwischen 36-jährige Brite spielt auf der vierten Etappe in Fougeres seine Klasse aus und triumphiert mit einer guten Radlänge Vorsprung auf Nacer Bouhanni (FRA) und Jasper Philipsen (BEL).

Leader Mathieu van der Poel hat indes keine Mühe, das Gelbe Trikot des Gesamtführenden einen weiteren Tag zu verteidigen. Cavendish, der erstmals seit drei Jahren wieder die Frankreich-Rundfahrt bestreitet, ist nach seinem 31. Tour-Etappensieg völlig aufgelöst. "Einfach nur hier zu sein ist schon besonders für mich", sagt der Deceuninck-Profi, der zudem ins Grüne Trikot des Punktebesten schlüpft. "So viele Menschen haben nicht mehr an mich geglaubt. Aber dieses Team tut es."

Vor allem die letzten Kilometer der 4. Etappe haben es in sich. Der Belgier Brent van Moer wird nach langer Solo-Flucht erst 200 Meter vor dem Ziel vom Feld eingefangen. Gegen den Turbo von Cavendish, der erst in sprichwörtlich letzter Sekunde ins Tour-Aufgebot von Deceunick rutschte, ist dann kein Kraut mehr gewachsen. 

Die ÖRV-Profis spielen in der Entscheidung keine Rolle. Michael Gogl liegt in der Gesamtwertung als Bester auf Rang 66. (+8:15 Min.).

Der letzte Kilometer der 4. Etappe im Video:


Protestaktion zu Beginn der Etappe

Zu Beginn der Etappe hatte das Feld mit einer Protestaktion die Streckenführung kritisiert, nachdem es am Montag mehrere gefährliche Stürze gegeben hatte. Etwa 900 Meter nach dem Start in Redon hielt das Peloton für gut eine Minute an, ehe es in sehr langsamer Fahrt weiterging.

Allerdings wurde in den Szenen auch klar, dass im Feld keine Einigkeit herrscht. Eigentlich war geplant, direkt bei Kilometer null anzuhalten, doch die Fahrer an der Spitze um den Franzosen Julian Alaphilippe fuhren nach der neutralisierten Phase langsam weiter. Erst als der deutsche Sprinter Andre Greipel und sein Teamkollege Rick Zabel sich an die Spitze des Feldes setzten, wurde angehalten.

Renndirektor Thierry Gouvenou wies die Kritik zurück. "Es ist immer einfach zu sagen, dass es gefährlich ist, aber man muss erkennen, dass es immer schwieriger wird, Zielorte zu finden", sagte Gouvenou der Sportzeitung "L'Equipe" mit Blick auf die schlimmen Stürze auf der dritten Etappe am Montag.

"Für diese Etappe mussten wir Lorient, Lanester, Hennebont und Plouay von der Liste streichen, was uns zu gefährlich erschien. Wir haben keine mittelgroße Stadt mehr ohne Verkehrsinsel, Kreisverkehr oder Verengung", so Gouvenou. Vor zehn Jahren habe es bei der Tour de France 1.100 gefährliche Punkte gegeben. "In diesem Jahr sind wir bei 2.300."

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