Die zweite Alpen-Etappe der Tour de France wird für einige Top-Sprinter zur unüberwindbaren Hürde: Marcel Kittel, Mark Cavendish und Mark Renshaw bleiben auf dem 11. Teilstück mit Bergankunft in La Rosiere über dem Zeitlimit und fallen aus dem Klassement.
Kittel überschreitet die Karenzzeit um 11:30 Minuten. Sein Teamkollege Rick Zabel hat Glück: Er bleibt zwar ebenfalls über dem Limit, die Jury drückt angesichts von 5 Sekunden Zeitüberschreitung aber ein Auge zu und lässt ihn in der Wertung.
"Ein blöder Tag heute"
"Ein blöder Tag heute", kommentiert der Deutsche. "Nicht nur, dass er superschwer war und ich gerade wirklich k.o. bin. Es ist schade, dass wir nur noch zu fünft sind. Eigentlich ja nur noch zu viert", so der Sohn von Erik Zabel.
"Doch ich hatte Glück und die Jury ließ bei mir Gnade walten. Ich bin natürlich froh, noch im Rennen zu sein. Auf der anderen Seite graut mir vor Alpe d'Huez. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll."
"Nicht gewusst, wie ich das hätte überleben können"
Seinem Teamkollegen Marcel Kittel bleibt die 12. Etappe "erspart". Mehr als 11 Minuten Zeitüberschreitung sind zu viel, der 30-Jährige muss die Tour vorzeitig beenden.
"Ja, ich bin schon enttäuscht", meint der Sieger von 14 Tour-Etappen. "Was mir zu schaffen macht, ist, dass ich mich nicht hängen ließ, sondern Gas gegeben habe. Selbst mit zehn Prozent mehr Form hätte ich keine Ahnung gehabt, wie ich so eine Etappe hätte überleben können. Heute bin ich erstmals aus dem Zeitlimit geflogen."
Die kurze Etappe mit drei schweren Bergen wurde für die Sprinter zur Sonderprüfung. "Wir sind heute 100 Kilometer mit 3.800 Höhenmeter gefahren. Das war extrem", so der Deutsche. "Die Etappe hat jeden an sein Limit gebracht, aber vor allem die schweren Leute wie mich."
Gespannt blickt er - als Zuschauer - in die Pyrenäen. Auf der 17. Etappe warten auf die Fahrer auf nur 65 Kilometer ebenfalls drei Anstiege. "Mal gucken, wie viele diese Etappe dann überstehen."