Marcel Kittel hat noch nicht genug: Auch die 11. Etappe der Tour de France geht am Mittwoch mit einem Sprintsieg des Deutschen zu Ende.
Der Quick-Step-Profi sichert sich nach 203,5 Kilometern von Eymet nach Pau seinen insgesamt fünften Etappensieg bei der 104. Ausgabe der Rundfahrt. Zwei Kilometer vor dem Ende holte das Feld den einige Zeit alleine fahrenden Polen Maciej Bodnar ein.
Der Niederländer Dylan Groenewegen und der Norweger Edvald Boasson Hagen komplettieren hinter Kittel das Podest.
In der Gesamtwertung gibt es keine Veränderungen: Der britische Leader Chris Froome liegt weiter 18 Sekunden vor dem Italiener Fabio Aru und 51 Sekunden vor dem Franzosen Romain Bardet.
Drei Siege fehlen zum Tour-Rekord
Die Hochrechnungen sind längst im Gange: Wie viele Etappensiege holt der 29-jährige Kittel noch bis zum Ende? Bis zum Tour-Rekord fehlen nur noch drei Teilstücke. Die beiden Belgier Eddy Merckx und Freddy Maertens sowie der Franzose Charles Pelissier (1930) schafften das Kunststück, acht Etappen in einem Jahr zu gewinnen. Im günstigsten Fall ist das auch für Kittel möglich.
Er träumt schon vom Sprint-Sieg auf dem Chaussee Elysee beim Finale am Sonntag in einer Woche: "Natürlich ist das ein großer Traum, ich denke auch dran. Aber wir sind erst bei Etappe elf. Es klingt banal, aber bis Paris ist es noch weit", sagte Kittel.
Die elfte Etappe nahm einen fast herkömmlichen Verlauf. Drei Ausreißer, darunter der Pole Maciej Bodnar bestimmten lange Zeit das Geschehen. Das Feld gönnte der kleinen Gruppe aber nur wenige Minuten Vorsprung, so dass es zum Ende hin zum Zusammenschluss kam.
Tour-Aus für Cataldo
Für Aufregung sorgte 93 Kilometer vor dem Ziel ein Sturz im Feld, dabei kam für Arus Helfer Dario Cataldo mit einer Handverletzung das Tour-Aus. Im weiteren Verlauf stürzten auch Ex-Sieger Alberto Contador und der Österreicher Michael Gogl vom Team Trek-Segafredo. Beide konnten aber wenig später weiterfahren.
Gogl, der mit über vier Minuten Rückstand über den Zielstrich rollte, ist in der Gesamtwertung als nun 128. weiter bester Österreicher. Tagesbester war Katjuscha-Fahrer Marco Haller, der zeitgleich mit dem Sieger an der 113. Stelle ins Ziel kam. Bernhard Eisel belegte den 149. Rang.
Die nächste Etappe führt wieder in die Berge. Nach dem Ruhetag und zwei flachen Teiltücken ist für die Anwärter auf den Gesamtsieg am Donnerstag die dreitägige Schonfrist vorbei. Die mit 214,5 sehr lange 12. Etappe in den Pyrenäen beginnt harmlos, die zweite Hälfte hat es allerdings in sich.