Für Patrick Konrad verläuft die 106. Auflage der Tour de France bisher äußerst turbulent.
Nach zehn Etappen liegt der 27-Jährige vom Bora-Rennstall auf dem beachtlichen 12. Gesamtrang, vom Glück verfolgt war der Niederösterreicher aber bisher nicht. Dennoch, trotz einer Rippenprellung auf dem vierten Abschnitt verlief soweit fast alles nach Plan.
Speziell die zehnte Etappe, auf der sich Konrad vom 20. auf den 12. Gesamtrang verbessern konnte, stimmt Konrad optimistisch: "Es war wichtig, dass ich mich ins Spiel bringe", erklärt der 27-Jährige der APA am Ruhetag.
Im Hinblick auf die zweite Hälfte der Tour de France sieht Konrad vor allem die nächsten fünf Tage als entscheidend.
Nächsten Tage entscheidend
Nach der "extrem stressigen Etappe" befindet sich Konrad mit 2:46 Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Julian Alaphilippe aus Frankreich, aber nur 34 Sekunden auf Vorjahressieger Geraint Thomas aus Wales mitten im Kreis der Mitfavoriten. Er und der fünftplatzierte Buchmann würden zunächst weiterhin als Co-Kapitäne fungieren, ein Top-Ten-Platz bleibt das Ziel.
Nach dem Ruhetag am Dienstag in Albi, an dem Konrad eine lockere 30-km-Ausfahrt unternahm, warten nun die Pyrenäen. "Die nächsten fünf Tage werden spannend", meinte der Niederösterreicher vor drei Etappen in den Bergen mit zwei Bergankünften ab Donnerstag und dem einzigen Einzelzeitfahren in Pau (27 km) dazwischen.
Vorfreude auf Klettertouren
Konrad freut sich auf die Klettertouren, obwohl er mit seinen 65 kg doch fünf Kilogramm schwerer ist als einige Mitfavoriten. Zu diesen Leichtgewichten zählt auch Buchmann. "Ich mag die rhythmischen, längeren und nicht so steilen Berge lieber", sagte ÖRV-Staatsmeister Konrad.
Er sei selbst gespannt, was die kommenden Etappen bringen würden. "Denn das Niveau bei der Tour ist brutal hoch", urteilte Konrad. Wenn bei anderen Rennen 15 Fahrer vorne dabei seien, seien es bei der Tour rund 30. "Die Luft ist dünn. Wir müssen es als Team taktisch geschickt angehen", betonte der Siebente des Giro d'Italia 2018.
Abhängig von der Situation nach den Pyrenäen werde die alles entscheidende letzte Woche mit den Bergankünften in den Alpen geplant, erklärte Konrad. "Dann werden wir überlegen, ob ich eine aktivere Rolle einnehme oder versuche, bei den besten Fahrern für die Gesamtwertung zu bleiben."