Der Belgier Jasper Philipsen hat seinen dritten Etappensieg bei der 110. Tour de France geholt.
Der 25-Jährige gewinnt am Freitag nach 169,9 Kilometern von Mont-de-Marsan nach Bordeaux im Sprint vor dem Briten Mark Cavendish und Biniam Girmay aus Eritrea.
An der Spitze der Gesamtwertung gibt es keine Änderungen, Jonas Vingegaard fährt weiter im Gelben Trikot. Der dänische Titelverteidiger führt 25 Sekunden vor dem zweifachen Tour-Champion Tadej Pogacar aus Slowenien.
Philipsen schwingt sich mit seinem Triple zum König der Sprinter der bisherigen Tour auf. Der 1500-Watt-Mann aus Belgien fängt auf dem Prachtboulevard Quai Louis XVIII auf den letzten Metern Altstar Cavendish ab, der damit weiter auf seinen Rekord-Etappensieg warten muss.
Cavendish war ganz nah dran an seinem 35. Etappensieg, womit er Legende Eddy Merckx endgültig übertroffen hätte. 2010 beim letzten Gastspiel der Tour in Bordeaux hatte Cavendish noch triumphiert.
Felix Gall bleibt in den Top 20 der Gesamtwertung
"Wir können nicht stolz genug sein, wie wir das als Mannschaft geschafft haben. Wir versuchen alles, was geht. Schon drei Siege. Wer mir das vor einer Woche gesagt hätte, den hätte ich für verrückt erklärt", sagt Philipsen.
Zusammen mit seinem Weltklasse-Anfahrer Mathieu van der Poel, der ihm in den Sprints wie ein Bulldozer den Weg ebnet, bildet der 25-Jährige ein kongeniales Duo. Rechnet man Philipsens Siege in Carcassonne und Paris im Vorjahr noch hinzu, hat er die letzten fünf Massensprints allesamt gewonnen. Kaum zu glauben, dass er bis dahin noch den Spitznamen "Jasper Desaster" hatte.
Die Favoriten auf den Gesamtsieg um den dänischen Gelb-Träger Vingegaard können nach den spektakulären Pyrenäen-Etappen im Feld ein wenig entspannen, so dies denn bei Temperaturen von 33 Grad überhaupt möglich war. Als einziger Österreicher kommt Felix Gall mit dem Hauptfeld ins Ziel, der Osttiroler ist als 20. auch in der Gesamtwertung unverändert bester ÖRV-Profi.
Am Samstag könnte auf der achten Etappe über 200,7 Kilometer von Libourne nach Limoges die Stunde der Ausreißer schlagen. Ansonsten ist wieder mit einer Sprintentscheidung zu rechnen. Zwei Anstiege der vierten Kategorie und bis zu fünf Prozent Steigung auf den letzten 700 Metern machen das Etappenfinale aber schwer.