Gleich zweimal müssen die Rad-Profis auf der 11. Etappe der Tour de France heute den Mont Ventoux bezwingen. Auf der zweiten Hälfte des 198-km-Abschnitts muss der 1.910 m hohe Bergriese der Provence von beiden Seiten befahren werden, insgesamt 37 km bergauf warten.
Der Ventoux war Schauplatz von Tragödien - 1967 starb dort der Brite Tom Simpson - und Triumphen. Simpson fiel vor 54 Jahren als einer der Tour-Favoriten 1.500 m vor dem Ziel bei großer Hitze vom Rad, Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Dem 29-Jährigen war die Einnahme von Amphetaminen und alkoholhaltigen Aufputschmitteln zum Verhängnis geworden. Heute erinnert ein Gedenkstein an den Briten.
Vor acht Jahren legte der Brite Chris Froome mit einem Solo-Erfolg auf dem Ventoux vor Nairo Quintana den Grundstein zu seinem ersten von vier Tour-Siegen. Auf dem Weg zu seinem dritten Gesamtsieg 2016 lief Froome nach einem Defekt sogar etliche Meter Richtung Ziel, während er auf den Materialwagen warten musste. Für die Autos hatte es angesichts der Zuschauermassen kaum ein Durchkommen gegeben.
TV-Gelder gehen aber an die Organisatoren oder den Weltverband
Die zahlreichen Fans - bei Tour-Bergetappen können es bis zu insgesamt 500.000 sein - nimmt Bora-Teammanager Denk als Anlass für seine Überlegungen, den immer wieder von Finanzproblemen geplagten Rennställen eine Einnahmequelle zu verschaffen.
"Vielleicht sollte man bei Etappen wie der am Mont Ventoux Eintritt verlangen", sagt der Bayer zur deutschen Nachrichtenagentur dpa. Selbst bei einem Beitrag von zwei oder drei Euro käme eine schöne Summe zusammen.
Die Teams bieten beim weltweit wichtigsten Radrennen die große Show für das Fernsehen, die TV-Gelder gehen aber an die Rennorganisatoren oder den Weltverband. Die Mannschaften müssen ihr Budget nahezu komplett durch Sponsoren abdecken. "Die Teams kämpfen alle. Wir finanzieren uns zu 95 Prozent aus Sponsoreneinnahmen. Beim FC Bayern sind es 25 Prozent", sagt Denk.
Eintrittsgelder für Bergetappen könnten zwischen Organisatoren und Teams aufgeteilt werden.