John Degenkolb gewinnt die mit 156,6 Kilometer kurze, aber schwierige 9. Etappe der Tour de France von Arras über die gefürchteten Kopfsteinpflasterpassagen nach Roubaix.
Der Trek-Profi setzt sich im Dreiersprint gegen den Gesamtführenden Belgier Greg van Avermaet und dessen Landsmann Yves Lampaert durch. Für Degenkolb, der 2015 den Klassiker Paris - Roubaix gewann, ist es der erste Etappensieg bei der Tour.
Mit Richie Porte scheidet am Sonntag einer der Mitfavoriten auf den Gesamtsieg 2018 aus.
Der 33-jährige Australier (Kapitän des BMC-Teams) kommt nach zehn Kilometern wie etliche andere Fahrer (u.a. Andre Greipel) zu Sturz und muss mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aufgeben.
Besonders bitter: Porte musste das Rennen in Frankreich bereits im Vorjahr nach einem schweren Sturz auf der 9. Etappe von Nantua nach Chambery vorzeitig beenden.
Die meisten Topfavoriten wie etwa der Brite Chris Froome, Vincenzo Nibali aus Italien und Nairo Quintana (COL) kamen mit 27 Sekunden Verspätung ins Ziel. Lokalmatador Romain Bardet verlor dagegen im Kampf um das Gelbe Trikot durch drei Defekte wertvollen Boden, genau wie der Spanier Mikel Landa durch einen Sturz.
"Schwer, in Worte zu fassen"
"Es ist so schwer, das jetzt in Worte zu fassen. Ich habe eine unfassbar schwere Zeit hinter mir. Meine Familie stand immer hinter mir, und es ist das Beste, was es gibt, und das Schönste auf der Welt, dass ich ihr das jetzt zurückgeben kann", sagte der völlig fertige und dreckverschmierte Sieger in der ARD. Nach einem schweren Sturz im Jänner 2016 hing seine Karriere am seidenen Faden.
Van Avermaet baute seinen Vorsprung vor der ersten schweren Bergetappe noch einmal aus. Er führt nun 43 Sekunden vor dem Briten Geraint Thomas vom Froome-Team Sky. Nach dem Ruhetag warten am Dienstag auf 108 Kilometern von Annecy nach Le Grand-Bornand gleich vier Bergwertungen der zwei höchsten Kategorien auf das Peloton.
Nach dem Ruhetag steht am Dienstag die erste Bergetappe auf dem Programm. Auf den 108 Kilometern von Annecy nach Le Grand-Bornand warten gleich vier Bergwertungen der zwei höchsten Kategorien auf das Peloton.