Das Team Bora-hansgrohe tritt bei der 105. Auflage der Tour de France (7. bis 29.7.), wie schon 2017, mit einer Doppelspitze an.
Weltmeister Peter Sagan aus der Slowakei geht auf Etappenjagd, der Pole Rafal Majka will in der Gesamtwertung eine Rolle spielen. Mit dem 24-jährigen Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (26) setzt der deutsche Rennstall auch auf zwei Debütanten aus Österreich.
Der Deutsche Marcus Burghardt bringt mit seiner bereits zehnten Tour-Teilnahme die nötige Routine ins Team.
Bora-hansgrohe-Team-Manager Ralph Denk definiert die Ziele ganz klar: "Ein Etappensieg, das Grüne Trikot und ein Platz unter den ersten Fünf in der Gesamtwertung!"
Weiters meint der ehemalige Rennfahrer aus Bayern: "Wir haben letztes Jahr gesehen, wie schnell sich mit ein wenig Pech alles ändern kann. Aber wir haben unsere Hausaufgaben in den vergangenen Wochen und Monaten gemacht, mehr liegt nicht in unseren Händen."
Über das Team sagt Sagan: "Alle Jungs sind sehr gut vorbereitet, und, wie die letzten Rennen gezeigt haben, auf den Punkt fit. Natürlich ist es schwierig die Balance zwischen der Jagd auf Etappensiege und den Ambitionen in der Gesamtwertung zu finden, aber wir haben eine sehr ausgeglichene Mannschaft zusammengestellt."
Ralph Denk über die Aufgaben von Mühlberger und Pöstlberger
Denk blickt voraus und erklärt: "Für das Mannschafts-Zeitfahren bin ich zuversichtlich, für die Roubaix-Etappe haben wir einige Spezialisten in unseren Reihen. Dort können wir einen Unterschied machen. Gregor und Pawel sollen Rafal in den Bergen unterstützen, Daniel, Bodi und Marcus sind unsere Leute fürs flache Gelände. Lukas ist ein Allrounder, der im Hügeligen stark, aber auch tempofest ist und Peter bei den Sprints zur Seite stehen wird."
Weltmeister Sagan freut sich: "Die Tour ist immer ein kompliziertes Rennen, jeder ist top motiviert, alle Augen blicken im Juli nach Frankreich. Meine Vorbereitung war sehr gut, ich bin bereit."
Roubaix-Sieger Peter Sagan hofft auf Rennglück
Der Slowake weiß auch, wo er erstmals in Erscheinung treten will: "Die Etappe nach Roubaix wird sicher auch für mich besonders, ich habe nun gute Erinnerungen an diesen Ort und die Sektoren, aber das Rennen wird ganz anders sein als im April. Diesmal mischen auch Klassementsfahrer mit. Wir brauchen das nötige Glück, um unsere Ziele zu erreichen. Ohne Glück kann in einem einzigen Moment alles vorbei sein. Aber wir gehen in diese Tour mit einem sehr starken Team und wir werden sicherlich unsere Chancen bekommen."
Majka verrät: "Ich habe mich in den letzten Wochen sehr gut vorbereitet, war viele Wochen in der Sierra Nevada im Höhentraining. Die Slowenien-Rundfahrt ist mit meinem Sturz auf der ersten Etappe nicht ganz nach Wunsch verlaufen, aber am Ende habe ich gemerkt, dass meine Beine immer besser werden."
Der Pole glaubt: "Ich bin bereit. Jetzt brauchen wir noch das nötige Glück. Die Roubaix-Etappe wird sicher speziell, aber da habe ich die besten Fahrer im gesamten Peloton an meiner Seite."
Gregor Mühlberger vertraut auf die routinierten Teamkollegen
Gregor Mühlberger kann den Start kaum erwarten: "Das wird natürlich ein Riesen-Erlebnis für mich. Ich bin superhappy, dabei sein zu dürfen. Ich mache mir aber keinen Druck. Meine Form stimmt, und ich werde die Tour von Tag zu Tag in Angriff nehmen. Wir haben ja auch einige Routiniers dabei, an denen kann ich mich orientieren, wenn es einmal nicht so läuft."
Der Niederösterreicher aus dem Bezirk Amstetten meint: "Ich bin als Helfer für die Berge dabei, aber ich bin sicherlich bereit, wenn ich eine Chance in einer Gruppe bekomme."
Lukas Pöstelberger: Nach Rosa auch Gelb?
"Ich bin schon etwas angespannt. Natürlich freue ich mich, ein Jugendtraum geht in Erfüllung. Jedes Kind, das mit Radsport beginnt, träumt von der Tour", beschreibt der Oberösterreicher Pöstlberger seine Stimmungslage.
"Dass ich jetzt dabei bin, ist Wahnsinn. Die vielen Mythen um die Tour sind auch Respekt einflößend, aber nach einem Frühjahr zum Vergessen bin ich jetzt bereit, die letzten Wochen waren vielversprechend. Ich denke, meine Aufgaben werden sehr unterschiedlich sein. Ich komme gut mit Kopfsteinpflaster und Wind zurecht, bin ein guter Roller, kann aber auch mal einen oder zwei Kilometer richtig schnell fahren, wie man beim Giro letztes Jahr gesehen hat. Ich werde mein Bestes für das Team geben, egal auf welchem Terrain. Und ich bin sicher, dass ich meine erste Tour niemals vergessen werde", ist sich der Vöcklabrucker, der im Vorjahr beim Giro sensationell das Rosa Trikot eroberte, sicher.