Eines der besten Segel-Duos Österreichs streicht die Segel: Matthias Schmid und Florian Reichstädter beenden nach drei Olympia-Teilnahmen und 17 Profijahren ihre gemeinsame Karriere.
Grund ist der Gesundheitszustand von Vorschoter Reichstädter, der seit langem an einer Wirbelsäulenfraktur laboriert, die einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt zur Folge hatte.
Die jahrzehntelange Trapez- und Trimmarbeit hat speziell dem Nacken geschadet, von einer weiteren Kampagne wurde Reichstädter daher abgeraten. Damit endet auch die aktive Karriere von Steuermann Schmid, der ohne seinen langjährigen Partner nicht weitersegeln will.
Reichstädter: "Der blanke Horror"
Reichstädter erklärt: "Die letzten Monate waren der blanke Horror. Ich hatte mich eigentlich nur leicht verrissen, aber starke Schmerzen, durch die Untersuchung ist dann rausgekommen, dass es doch nicht so einfach ist. Die Schäden an der Wirbelsäule sind so weit fortgeschritten, dass ich mir die Fortsetzung der Karriere selber nicht mehr vorstellen kann."
Beide bleiben dem Segelsport treu, Schmid assistiert künftig OeSV-Sportdirektor Georg Fundak und übernimmt die Leitung für Finanzen im Spitzensport.
"So wollte ich eigentlich nicht aufhören. Aber wenigstens hält sich der Trennungsschmerz in Grenzen. Flo und ich bleiben der Segel-Familie erhalten, wir werden für den Verband arbeiten und damit weiterhin viel Zeit miteinander und vor allem mit der Materie verbringen", sagte Schmid nach der Entscheidung. "Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben und unser Wissen an die nächste Olympia-Generation weiterzugeben."
Aderlass im Segelverband
Damit muss der so erfolgreiche Segelverband einen weiteren Aderlass hinnehmen. Nach Olympia 2016 in Rio haben sich viele der jahrelang so erfolgreichen Teams komplett neu ausgerichtet bzw. sind noch dabei, sich anderweitig zu orientieren.
Zur bevorstehenden WM im Juli in Thessaloniki schickt der OeSV mit David Bargehr/Lukas Mähr und Niko Kampelmühler/Thomas Czajka daher nur zwei Boote.