Österreichs Top-Segler bestreiten ab heute Dienstag vor Miami den ersten Weltcup des Jahres.
Die OeSV-Crew befindet sich seit mehr als zwei Wochen in Florida. Nach einem Trainingsblock segelten die Teams zuletzt die nordamerikanischen Meisterschaften. Den besten Eindruck hinterließ dabei das 49er-Duo Benjamin Bildstein/David Hussl mit Rang zwei.
Das Duo trainierte zuvor in Argentinien und stellt auf eine lange Saison ein. Denn die WM im 49er, 49erFX und Nacra 17 steigt erst im Dezember 2019.
In Neuseeland will der Vorarlberger Steuermann Bildstein mit seinem Tiroler Vorschoter Hussl das Nationenticket für Olympia 2020 in Tokio lösen.
"Die Zeit in Miami ist sehr wichtig", meint OeSV-Sportdirektor Georg Fundak. "Wir sind fünf Wochen am Wasser, können das neue Material testen und sehen, wo wir mit unseren Teams stehen."
649 Seglerinnen und Segler aus 60 Nationen am Start
Fundak weiter: "Wir haben bei den Nordamerikanischen Meisterschaften gesehen, dass wir mit den anderen Teams mithalten können. Diese Phase wurde genutzt, um wieder in Form zu kommen Das ist uns auch gut gelungen. Wir dürfen diese Regatta aber trotzdem nicht überbewerten, der Weltcup wird anders, die Konkurrenz ist noch einmal stärker".
Insgesamt gehen in den nächsten Tagen 649 Athleten aus 60 Nationen an den Start. "Die Anspannung steigt, alle wollen gleich wieder Regatta fahren. Wir haben die Zeit für viele Materialtests genutzt und werden mit dem besten Setup an den Start gehen. Die Stimmung im Team ist gut, es ist unsere große Stärke, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen", zeigt sich Fundak zufrieden.
Zajac/Matz segeln mit "Masaru" - Bargehr/Mähr bauen auf "Marie"
Der Ungar erlebte zuletzt zwei Boots-Taufen mit. Das Nacra17-Team Thomas Zajac/Barbara Matz hat sein schon drittes Boot mit japanischem Namen "Masaru" (japanisch für "Sieg") versehen, die 470er David Bargehr/Lukas Mähr (Bild) ließen "Marie" erstmals ins Wasser.
"Ich bin überzeugt, dass wir damit wieder einen Schritt weiterkommen. Auch wenn wir schon viel am Boot gearbeitet haben, sind noch viele Feinheiten zu erledigen," sagt Mähr und meint weiter: "Es ist ein großer Vorteil, dass wir zwei Boote hier haben."
Nach dem Weltcup entscheiden Bargehr/Mähr, welches Boot in das Olympia-Revier Enoshima zu den für August angesetzten Weltmeisterschaften geschickt wird, wenn es auch um ein Olympia-Tickets geht.
Fragezeichen hinter Team Zajac/Matz
Noch nicht sicher ist, ob Thomas Zajac und Barbara Matz, die im letzten Jahr beim Miami-Weltcup Bronze geholt haben, an den Start gehen können.
Ein Virus setzte die 21-jährige Vorschoterin außer Gefecht. Nach drei Tagen Bettruhe befindet sich die Burgenländerin auf dem Weg der Besserung. "Mir geht es gesundheitlich schon viel besser. Ich freue mich endlich wieder aus dem Zimmer zu kommen. Die Symptome sind schon weg, jetzt gilt es den Kreislauf in Schwung zu bringen", berichtet Matz.
Mit Laura Farese und Matthäus Zöchling feiert ein junges österreichisches Nacra17-Team seine Weltcup-Premiere.
Georg Fundak lobt die Weltcup-Debütanten Farese/Zöchling
Georg Fundak zeigt sich sowohl mit den Debütanten als auch mit den OeSV-Junioren Yannis Saje und Lukas Haberl, die zum bereits zweiten Mal in Miami dabei sind, sehr zufrieden: "Saje/Haberl sind sehr kooperativ, sie haben mittlerweile den Anschluss geschafft. Und auch Farese/Zöchling haben in kurzer Zeit in einer neuen Klasse viel gelernt. Die Manöver und auch die Arbeitsmoral stimmen. Der Druck bei einem Weltcup ist natürlich ein anderer, damit werden sie lernen umzugehen."
Mit der Heimkehr aus dem japanischen Olympia-Revier hatte für das OeSV-Nationalteam Ende September die regattafreie Zeit begonnen. In dieser wurden sowohl die körperlichen Grundlagen in der Kraftkammer gelegt, als auch viel am Wasser gearbeitet - bis kurz vor Weihnachten absolvierten alle Teams zwei große Trainingsblöcke.