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Segel-Star jagt beim America's Cup Kindheitstraum

Der Olympiasieger will sich beim America's Cup einen Traum erfüllen: Erstmals seit 173 Jahren soll die Trophäe wieder nach Großbritannien gehen.

Segel-Star jagt beim America's Cup Kindheitstraum Foto: © getty

Ben Ainslie hatte zwei Kindheitsträume: Olympiasieger zu werden und den America's Cup zu gewinnen.

Den einen hat er sich mit vier Goldmedaillen und einmal Silber als erfolgreichster Olympia-Segler der Sportgeschichte mehr als erfüllt. Der andere ist 21 Jahre nach Ainslies America's-Cup-Debüt noch nicht vollendet. Der 47-jährige Brite will die verschnörkelte Silberkanne nach 173 Jahren in seine Heimat - das Mutterland des Bewerbs - zurückholen.

Am Samstag fällt vor Barcelona der erste Startschuss zum 37. Match um den America's Cup in der schillernden 173-jährigen Cup-Geschichte. Wer als erster sieben Siege hat, gewinnt die wichtigste und älteste Trophäe im Segelsport. Bei den Buchmachern haben die Neuseeländer den Bug aber vorne.

Neuseeland will Titel verteidigen

Die Kiwis, die als Titelverteidiger das Regelwerk maßgebend gestalten konnten, treten als Favorit an. Diesen Status untermauerten sie auch in der Gruppenphase im Cup der Herausforderer, bei dem sie Anfang September außer Konkurrenz meist davonsegelten.

Nach zwei gescheiterten Anläufen unter britischer Flagge 2017 und 2021 hat sich Ainslies Team Ineos Britannia erstmals in der Herausforderer-Runde durchsetzen können. Im Final-Duell um den Louis Vuitton Cup besiegte "Britannia" den italienischen Silberpfeil "Luna Rossa". Damit lösten die Briten das Ticket zum Zweikampf um den America's Cup.

CEO, Skipper und Steuermann Ainslie und sein vom britischen Chemie-Unternehmer und Milliardär Sir Jim Ratcliffe finanzierter Rennstall Ineos Britannia haben die Briten erstmals seit 60 Jahren wieder in ein Cup-Finale geführt. 1964 hatte sich zuletzt die 12-Meter-Yacht "Sovereign" der US-Yacht "Constellation" geschlagen geben müssen. "Es ist eine historische Chance, und wir wollen sie nutzen", sagte Ainslie.

"Es ist eine massive Aufgabe"

Gleichzeitig weiß Ainslie: "Es ist so hart, den America' Cup zu gewinnen, eine so massive Aufgabe." Das Budget der britischen Cup-Kampagne wird auf jenseits von 130 Millionen Euro geschätzt.

Bestätigt ist die Zahl nicht. Ratcliffe, seit Februar 2024 auch Minderheitsaktionär beim englischen Fußball-Klub Manchester United, sagt: "Um den America"s Cup zu gewinnen, braucht man großartige Fahrer, sehr erfahrene Konstrukteure und ein voll finanziertes Team. Es ist eine Verbindung aus Hightech und Sport."

Die Gegner der Briten sind die vierfachen Cup-Sieger vom Emirates Team New Zealand. Deren Piloten Peter Burling und Nathan Outteridge, beide Olympiasieger im 49er, streben auf "Taihoro" den dritten Kiwi-Triumph in Folge an.

Die Wettkampf-Praxis der vergangenen Wochen fehlt zwar, dafür hatten sie nun einen Monat Zeit, um die Daten aus den letzten Regatten zu analysieren und das Boot für den Hattrick zu optimieren. Seit über einem Jahrzehnt sind die Kiwis bei der Entwicklung der fliegenden Jachten vorne dabei. 2013 unterlagen sie den USA noch knapp 8:9, seit 2017 ist die Trophäe aber fest in ihren Händen.

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