Prestigeträchtiger Erfolg für Thomas Zajac und Barbara Matz bei der Kieler Woche.
Österreichs Nacra17-Duo, das bei den bisherigen Teilnahmen beim Segel-Spektakel an der deutschen Ostseeküste einmal siegreich war und einmal Platz drei erreichte, triumpphiert am Sonntag von der Poleposition aus.
Zajac/Matz halten die schärfsten Konkurrenten aus Dänemark und Deutschland auf Distanz. "Das war nichts für schwache Nerven. Wir haben eine ereignisreiche Woche krönend abgeschlossen. Wir sind cool geblieben und freuen uns über den Sieg", jubelt Steuermann Zajac, der Olympia-Dritte von Rio und Österreichs Hoffnung für Olympia 2020 in Tokio.
Bei strahlendem Sonnenschein und knapp neun Knoten Wind zeigen Zajac und Matz im gelben Trikot der Gesamtführenden eine starke Vorstellung. Das OeSV-Duo kommt auf Rang vier und feiert nach 2017 den zweiten gemeinsamen Erfolg bei der Kieler Woche.
Zajac lobt Vorschoterin Matz: "Ein toller Job!"
Zajac erklärt überglücklich: "Wir haben alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Es war wahnsinnig spannend, wir haben uns nie zur Ruhe setzen können. Alles war knapp beisammen, wir haben immer versucht, mit unseren Hauptkonkurrenten mitzusegeln. Bei der letzten Luv-Tonne habe ich zum Rechnen begonnen und wollte keine zwei Boote zwischen uns und den Italienern lassen. Wir haben unsere Position gut verteidigt, Barbara hat einen tollen Job gemacht."
Der Wiener meint weiter: "Die Kieler Woche zu gewinnen, ist immer etwas Besonders, wir haben uns bei dieser Regatta über die Konstanz den Sieg geholt. Wir freuen uns, sehr knapp vor dem Japan-Block und ein Jahr vor den Olympischen Spielen diesen Erfolg zu feiern."
Bildstein/Hussl beenden Kieler Woche auf Rang sechs
Der stark zunehmende Wind stellt am Finaltag die 49er-Herren Benjamin Bildstein und David Hussl, die an siebter Stelle liegend noch Chancen auf eine Medaille hatten, kurz vor dem Start vor Probleme.
"Wir haben auf Kosten der Positionskämpfe noch Trimm-Adaptionen vorgenommen. Das hat uns das Wunsch-Szenario gekostet, wir mussten auf der anderen Seite starten und haben diesen Rückstand im Rennen nicht mehr weggebracht", erklärt Vorschoter Hussl.
Der Tiroler und sein Vorarlberger Steuermann beenden das Medal Race auf Platz sieben. Im Gesamtklassement holen sie den sechsten Platz. "Bei diesem Feld ist das eine starke Leistung. Natürlich wäre eine Medaille greifbar gewesen, vor allem nach dem rauen Auftakt haben wir uns über die stetige Steigerung freuen können. Wir sind in ein Flow-Gefühl reingekommen und haben durch exzellente Leistungen in der Goldflotte viel aufgeholt. Das Bootshandling war perfekt und viele Punkte, die wir auf der Agenda hatten, funktionierten", zieht Steuermann Bildstein Bilanz.
Für die zwei erfolgreichen österreichischen Boote bei der Kieler Woche geht es in knapp einer Woche nach Japan, wo ein zweimonatiger Aufenthalt im Olympia-Revier bevorsteht.
Für OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid stimmt die Richtung
Sportdirektor Matthias Schmid gratuliert: "Es freut mich sehr für Tom und Barbara. Sie haben ihre Prozess-Ziele, wie die Starts und konstante Leistungen, sehr gut umgesetzt. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider, sie hatten keinen Ausrutscher nach hinten. Darüber hinaus haben sie auch ihre Phase an eher durchwachsenen Medal Races durchbrochen. Ein Sieg bei der traditionsreichsten Regatta der Welt ist motivierend, es geht absolut in die richtige Richtung."
Über die 49er meint der Wiener: "Alle zehn Medal-Race-Teams haben die Chance auf eine Medaille gehabt. Das alleine zeigt, wie knapp diese Kieler Woche war. Benjamin und David haben sich im Laufe der Regatta immer mehr gesteigert und konnten in der Goldflotte sogar bessere Ergebnisse erzielen als noch in der Qualifikation. Unser Ziel ist immer das Medal Race zu erreichen und Chancen auf eine Medaille zu haben. Der sechste Platz bei diesem großen und stark besetzten Feld ist ein gutes Resultat. Es zeigt, dass wir bei unserem großen Ziel für dieses Jahr, das 49er-Nationenticket zu holen, auf dem richtigen Weg sind."