Seit Ostermontag haben Thomas Zajac und Barbara Matz ihr Trainingscamp im Süden Siziliens aufgeschlagen. Bis 27. April ist die erste Einheit an der Mittelmeerküste anberaumt.
"Ursprünglich hatten wir den Plan, die ausgeschriebenen Regatten zu bestreiten und dann im Mai für das Training nach Japan zu reisen", berichtet Thomas Zajac und ergänzt: "Nachdem alles abgesagt und verschoben wurde, haben wir in Abstimmung mit unseren Trainingspartnern ein Revier gesucht, das ähnliche Bedingungen wie Enoshima bietet und wo wir gut und lange trainieren können."
Die Weltranglisten-Zehnten haben sich dann gemeinsam mit ihren Trainingspartnern aus Italien, Großbritannien und Argentinien für Marina di Ragusa entschieden. Für den kommenden Trainingsblock rechnet Barbara Matz mit nahezu perfekten Bedingungen: "Wir erwarten dank der Seabreeze eine ähnliche Welle wie in Japan und konstant zwischen 14 und 15 Knoten Wind."
Gemeinsame Entscheidung gegen Lanzarote
Die Ende März ausgetragene Lanzarote International Regatta bot auch einen Vergleich in der Nacra-17-Klasse. In enger Abstimmung mit ihren Trainingspartnern hat sich die gesamt Trainingsgruppe schlussendlich bewusst gegen eine Teilnahme entschieden.
"Wir waren im März noch auf Sardinien stationiert und eine An- und Abreise wäre mit großem Aufwand verbunden gewesen. Bis zu acht Trainingstage hätten wir verloren und lange Reisen bergen auch erhöhtes Infektionsriskio", nennt die Burgenländerin Barbara Matz die Gründe für das Nichtantreten.
Seit der Europameisterschaft im Herbst 2020 am Attersee haben die beiden keinen Wettkampf mehr bestritten. "Zudem haben bei diesem Wettkampf auch die allerstärksten Boote gefehlt. Gemeinsam mit den Trainingspartnern haben wir uns dann für intensive Einheiten innerhalb der Gruppe entschieden", fügt Olympia-Bronzemedaillengewinner Zajac an.
Der Wiener gibt zwar zu "ein bisschen gamblen ist es schon. Ich weiß ja nicht, wie wir im Vergleich zur anderen Konkurrenz stehen – aber das wissen die anderen auch nicht". Für Zajac ist die Partnerschaft mit den Italienern, Briten und Argentiniern die in dieser Situation beste Vorbereitung auf Olympia: "Diese Trainingsgruppe ist wohl die stärkste und von der Performance her elitärste weltweit."
Santiago Lange/Cecillia Carranz sind etwa die amtierenden Olympiasieger.
Simulation von professionellen Regatten
Die Trainingsgruppe – mit Farese/Zöchling und Haberl/Farthofer sind auch die beiden Nachwuchsteams vor Ort – umfasst für die kommenden drei Wochen bis zu elf Boote. In dieser Medal-Race ähnlichen Flotte sollen Rennen und schlussendlich eine professionelle Regatta simuliert werden.
"Wir werden den Fokus auf Wettkampf-Situationen legen. Es steht eine Coaches-Regatta an, die wir wie einen richtigen Event ablaufen lassen, um bestmöglich das Feeling und die Abläufe simulieren zu können", konkretisiert Zajac. Neben dem Racen nimmt das Duo auch finale Material-Tests vor.
"Momentan sind wir dabei das Großsegel und den Gennaker für die Spiele festzulegen. Auch bei den Foils stehen noch Testeinheiten an", weiß Matz.
M32-Event-Teilnahme für Zajac ein Vorteil
Anfang März hat Thomas Zajac der eingeplanten Regenerationswoche in der Heimat die Teilnahme an einem M32-Event vor Miami vorgezogen.
"Es war sehr wichtig die Wettfahrten dort zu bestreiten und die fehlenden Regattapraxis ein wenig wettzumachen. Ich war für die Taktik verantwortlich und habe auch sehr viel mitnehmen können", sagt der Wiener.
Ein M32 ist ein rund zehn Meter langer Katamaran und damit etwa doppelt so lange wie ein Nacra 17.