Thomas Zajac zieht rund vier Monate nach seiner Olympia-Bronzenen, die er gemeinsam mit Tanja Frank in der Nacra-17-Klasse ersegelte, eine ernüchternde Bilanz.
Finanziell "bringt sie (die Medaille; Anm.) absolut gar nichts. Ich befürchte, dass sich daran auch nichts ändern wird. Die Münzen, die wir vom ÖOC bekommen haben, sind 11.000 Euro wert. Die werde ich wohl in irgendeinen Mast stecken", meint der 31-Jährige gegenüber dem "Sportmagazin".
Ideell dagegen profitiert er enorm. "Die Medaille ist die Genugtuung meines Lebens", sagt Zajac.
Schulterklopfer ziehen weiter
Zwei Monate nach Olympia traten Zajac/Frank noch einmal groß in Erscheinung, als sie zu Österreichs Mannschaft des Jahres gewählt wurden - und unmittelbar darauf das Ende ihrer Zusammenarbeit bekannt gaben. Seitdem ist es wieder ruhig geworden. "
Für mich war klar, irgendwann fallen die ersten Schneeflocken und die Schulterklopfer wandern weiter", erklärt Zajac nun.
Kritisch sieht er auch die teils heftige Kritik nach den Spielen in Rio, die für Österreich nicht die erhofften Erfolge gebracht haben.
"Ich denke schon, die Erwartungen waren zu hoch geschraubt. Das große Problem liegt darin, dass wir uns nicht zum Sport bekennen. In anderen Ländern, die erfolgreich waren, wie Ungarn, Irland oder Polen, ist jeder einzelne Teilnehmer ein Star. Die sind stolz auf ihre Athleten. Aber die Sportler abzustempeln und sie durch den Dreck zu ziehen ist ein Zeichen, dass wir weit weg von einer Sportnation sind", so Zajac.