Er gilt als der kommende Superstar auf der ATP-Tour: Joao Fonseca!
Der erst 18-jährige Brasilianer holte in der vergangenen Woche in Buenos Aires den ersten ATP-Titel seiner Karriere – als jüngster Südamerikaner der Tennis-Geschichte!
Der 1,85 Meter große Rechtshänder aus Rio de Janeiro hat trotz seiner wenigen Lebensjahre bereits seinen eindrucksvollen Weg hinter sich.
Frühzeitiger Wechsel auf die Erwachsenen-Tour
Schon im vergangenen Jahr vollzog der Alterskollege von ÖTV-Hoffnung Joel Schwärzler den Wechsel von den Junioren zu den Erwachsenen.
Es folgen der erste Challenger-Titel sowie der Turniersieg bei den Next Gen ATP Finals in Jeddah. Zu Saisonbeginn überstand Fonseca die Qualifikation für die Australian Open und schaltete dort in der ersten Runde den Weltranglisten-Neunten Andrey Rublev aus.
Wodurch der Youngster erstmals in die Top 100 einzog. Nach seinem Turniersieg in Buenos Aires klopft er bereits an den Top 50 an.
Künftige Tennis-Legende?
Wenige Tage später setzte es bei seinem Heimturnier in Rio de Janeiro zwar eine Erstrunden-Niederlage gegen den Franzosen Alexandre Müller, sein Bezwinger hat aber keinen Zweifel daran, dass Fonseca die Zukunft gehört. "Fonseca wird einmal eine Legende werden. Eines Tages werde ich meinen Kindern erzählen, dass ich ihn in Rio geschlagen habe", ist sich der Franzose sicher.
Es sieht also ganz danach aus, als würde es in Zukunft für den Tennis-Interessierten keinen Weg an Joao Fonseca vorbei geben.
Aus diesem Grund haben wir hier 9 Dinge über den brasilianischen Shooting-Star, die ihr unbedingt wissen solltet:
Entdeckt vom Yoga-Lehrer
Das außergewöhnliche Talent wurde bei Joao Fonseca frühzeitig entdeckt. Als sein Vater Christiano aufgrund seiner Vorliebe für Jiu-Jitsu einen Yoga-Trainer für zuhause engagierte, bemerkte dieser das gewisse Etwas bei dem erst zwei Jahre alten Kleinkind. "Da haben wir gesehen, dass dieser Bub besonders ist", erinnert sich der Vater im ATP-Interview zurück. "Mein Yoga-Lehrer hat mit Joao Ball gespielt und er hat gemeint, dass dieser Junge bessere Reflexe und eine bessere Koordination hat als der Durchschnitt." Alsbald wurde im Kinderzimmer ein kleines Netz für Mini-Tennis gespannt. "Da hab ich viel mit meinem Vater gespielt", erinnert sich Fonseca zurück.
Aufgewachsen neben dem Tennisplatz
Das Elternhaus von Joao Fonseca ist nur zehn Minuten vom Stadion des ATP-500-Turniers von Rio de Janeiro entfernt. Gleich neben seinem Zuhause befindet sich der Rio de Janeiro Country Club - ein exklusiver, auf 1.000 Mitglieder beschränkter Tennisklub in einem Nobelviertel der Stadt - der jährliche Mitgliedsbeitrag kann dort bis zu 80.000 Euro betragen. Dort machte er als Vierjähriger gemeinsam mit seiner Mutter Roberta, eine ehemalige Volleyball-Spielerin, seine ersten Erfahrungen im Tennis. Schon bald sollte er die Mama ordentlich überflügeln.
Sport-Fanatiker
Joao Fonseca liebt Tennis, aber auch so gut wie alle Sportarten. "Als Kind habe ich bis zum Alter von 11 oder 12 Jahren so gut wie jeden Sport gemacht. Ich liebe Sport", schwärmte der Brasilianer auf der ATP-Homepage. "Ich lebe neben dem Strand und konnte dadurch sogar oft Surfen gehen. Zudem ging ich mit meinem Vater klettern und auch Radfahren. Fußball ist in Brasilien sowieso Pflicht und da meine Mutter Volleyball-Spielerin ist, spielte ich natürlich auch Volleyball. Wenn ich mal kein Tennis spiele, nütze ich die Zeit für andere Sportarten." Der so oft gelobte polysportive Ansatz in der Kindheit scheint erfolgreich Früchte zu tragen.
Starker finanzieller Background
Der Weg zum Tennis-Profi ist nicht nur mit viel Arbeit und Schweiß gepflastert, er ist auch recht teuer. Dementsprechend glücklich schätzt sich, wer sich über eine derartige Investition keine großen Gedanken machen muss. Joao Fonseca konnte auf die Unterstützung von Papa Christiano setzen. Der erfolgreiche Geschäftsmann ist Mitbegründer des ersten unabhängigen Hedge-Fonds in Brasilien. Dort verwaltet er 2,5 Milliarden Dollar seiner Kunden. "Meine Eltern sind großartig, sie unterstützen mich immer", ist Fonseca seinen Eltern für den Support dankbar.
Absage für Studium an US-Universität
Ursprünglich hätte Joao auch in die Fußstapfen seines Vaters treten sollen. Die Aufnahme in die University of Virgina, bekannt für ihren Wirtschaftszweig, war im vergangenen Jahr bereits beschlossene Sache. Da Fonseca aber schon mit 17 Jahren an den Top 300 des ATP-Rankings kratzte, entschied er sich schlussendlich gegen die universitäre Karriere. "Es war eine schwierige Entscheidung für mich und meine Familie, da ich vom College-Leben schon geträumt habe, der Ruf des Profi-Tennis war aber so stark, dass ich nicht 'Nein' sagen konnte", gab Fonseca im Februar 2024 bekannt.
Coach Guilherme Teixeira
Im Gegensatz zu vielen anderen hochtalentierten Youngsters setzt Joao Fonseca auf keinen prominenten Trainer. Seit seinem 12. Lebensjahr ist Guilherme Teixeira für die sportliche Entwicklung des Top-Talents zuständig. Die beiden lernten sich auf der Anlage des "Rio de Janeiro Country Clubs" kennen. "Er ist wie ein zweiter Vater für mich und einer meiner besten Freunde. Wir reden nicht nur über Tennis, sondern auch über andere Dinge im Leben. Es ist sehr schön, so eine gute Beziehung zum eigenen Coach zu haben. Das macht die Arbeit mit ihm sehr einfach", so Fonseca. Dem 37-jährigen Teixeira blieb eine Profi-Karriere versagt, er kann nur ein Career High im Doppel-Ranking von 1668 vorweisen.
Vorbild Roger Federer
Für wie so viele andere Spieler ist auch Roger Federer das große Vorbild von Joao Fonseca. Der Brasilianer bewundert vor allem dessen Eleganz, Vielseitigkeit und mentale Stärke auf dem Platz. Er betrachtet Federer als eine seiner größten Inspirationsquellen und versucht, Elemente aus dessen Spielstil in sein eigenes Spiel zu integrieren. Besonders beeindruckt ihn Federers Fähigkeit, offensive Schläge mit einer außergewöhnlichen Leichtigkeit zu kombinieren, dabei aggressiv zu bleiben, aber dennoch die Kontrolle über das Match zu behalten. Spielerisch sieht man Parallelen in Fonsecas variabler Schlagtechnik, seinem geschmeidigen Netzspiel und seiner Vorliebe für schnelle Platzverhältnisse. "Als ich jünger war, habe ich auch die einhändige Rückhand ausprobiert. Dann hab ich aber Ellbogenschmerzen bekommen und es wieder sein lassen", so Fonseca.
Mentale Stärke durch Meditation
João Fonseca misst der mentalen Stärke eine ebenso große Bedeutung bei, wie seiner physischen und technischen Entwicklung. Um seine Konzentration und Gelassenheit auf dem Platz zu verbessern, hat er Meditation als festen Bestandteil seiner täglichen Routine integriert. Er nutzt Techniken wie Atemkontrolle, Visualisierung und Achtsamkeitsübungen, um sich mental zu stärken und auf seine Matches vorzubereiten. Fonseca glaubt, dass mentale Stärke oft den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Spieler ausmacht – und dass Meditation ihm hilft, diesen entscheidenden Vorteil zu erlangen.
Karitativer Einsatz für Favelas
Trotz seiner erst 18 Jahren ist sich Joao Fonseca der großen Verantwortung eines Sportstars bereits bewusst. Regelmäßig versucht er, seinen Status für wohltätige Zwecke einzusetzen. Vor allem die Favelas in Rio de Janeiro liegen ihm am Herzen. "Das sind bescheidene Menschen, die nicht viel Geld haben. Ich versuche, ihnen ein bisschen zu helfen und sie zu inspirieren, vielleicht auch einmal Tennis spielen zu können."