Für Dominic Thiem steht in dieser Woche in Madrid viel auf dem Spiel.
590 Punkte hat der 24-jährige Niederösterreicher aus dem Vorjahr zu verteidigen. Erst im Endspiel musste er sich damals Sandplatz-König Rafael Nadal geschlagen geben.
Ein Duell, das ihm heuer schon im Viertelfinale drohen könnte. Und der Spanier scheint seinen Zenit auf seinem Lieblingsbelag noch lange nicht überschritten zu haben. Seit 46 Matches ist Nadal auf Sand nun schon ungeschlagen. Bei den Turniersiegen in Monte Carlo und Barcelona agierte der Ausnahme-Könner in einer eigenen Sphäre.
Thiem traut sich Sieg über Nadal zu
Für Thiem allerdings kein Grund, Trübsal zu blasen. „Die Bedingungen in Madrid sind perfekt für meinen Spielstil. Man hat immer eine größere Chance gegen Rafa zu gewinnen, wenn der Ball schneller fliegt“, fühlt sich der Lichtenwörther in der spanischen Hauptstadt pudelwohl.
„Es ist natürlich immer schwierig gegen Nadal. Wenn ich mein Spiel von Anfang bis Ende durchziehen kann, dann ist schon auch etwas drin“, traut er sich ein ähnliches Husarenstück wie im vergangenen Jahr in Rom zu, als er dem Ausnahme-Könner die einzige Saison-Niederlage auf Sand zufügen konnte.
Sparring-Session mit Nishikori
Am Dienstag schlug sich Thiem während der größten Mittagshitze mit Kei Nishikori ein. Der Japaner stand zuletzt im Endspiel von Monte Carlo und lieferte dem Niederösterreicher eine perfekte Sparring-Session vor dessen Auftaktspiel am Mittwoch gegen den argentinischen Qualifikanten Federico Delbonis.
Das bislang einzige Aufeinandertreffen vor drei Jahren in der Höhenlage von Gstaad gewann der Österreicher glatt in zwei Sätzen. Auch in Madrid ist Thiem trotz der zuletzt etwas durchwachsenen Performance in Barcelona (Viertelfinal-Niederlage gegen Tsitsipas) gegen den Weltranglisten-78. der klare Favorit.
Bei einem Sieg würde er es im Achtelfinale entweder mit dem als Nummer neun gesetzten Spanier Pablo Carreno Busta oder eventuell auch dem kroatischen Jungstar Borna Coric zu tun bekommen.
"Es ist natürlich nicht die beste Auslosung, aber ich muss eh von der ersten Runde an schauen und nicht zu weit in den Raster reinschauen. Ich muss es nehmen, wie es kommt und vom ersten Punkt an bereit sein."
Thiem gibt sich entspannt
Körperlich ist bei Thiem, der vor Beginn der Sandplatz-Saison wegen einer Knöchelblessur fünf Wochen pausieren musste, ebenfalls alles in Ordnung: „Mein Knöchel ist seit Monte Carlo wieder in Ordnung. Nach den langen Matches hatte ich zunächst etwas Schmerzen, aber jetzt ist es okay“.
Der Druck ist jedenfalls groß auf Thiem, der in Madrid von Touring-Coach Galo Blanco, Physio-Therapeut Alex Stober und seiner Mutter Karin begleitet wird. Selbst bei einer Viertelfinal-Niederlage gegen Nadal würde er in der Weltrangliste zumindest zwei Plätze verlieren und auf den neunten Rang zurückfallen.
Trotzdem zeigte sich der Schützling von Günter Bresnik in Madrid recht entspannt. Während Nishikori nach der Sparring-Session schnell in die Spieler-Katakomben flüchtete, nahm sich Thiem noch etwas Zeit um den zahlreichen Zuschauern am Trainingsplatz Autogramme zu geben.
Jetzt gilt es, diese Lockerheit abseits des Platzes, auch im Wettkampf umzusetzen.