Die ATP-Tour verlängert ihre corona-bedingte Pause bis mindestens 31. Juli, das teilt die Organisation am Freitag mit. Davon betroffen ist auch das Turnier von Kitzbühel, welches vom 25. Juli bis zum 1. August hätte stattfinden sollen. Die Organisatoren des Turniers befinden sich im Austausch mit der ATP um ein an einem neuen Termin zu arbeiten.
"Auch, wenn das Turnier stattfinden kann, gehen wir davon aus, dass wir nicht vor vollen Publikumsrängen spielen werden können. Sollte -wie heute angekündigt- im September eine begrenzte Zuschauerzahl zugelassen werden und eine Reduktion beim Preisgeld stattfinden, würden wir nochmals mit einem blauen Auge davonkommen. Ohne Publikum wäre das Auge schon dunkelblau, aber nicht zu spielen, wäre für uns das Worst-Case-Szenario", erklären die Veranstalter Herbert Günther und Markus Bodner.
Abgesagt ist das Turnier allerdings nicht, wie Direktor Alexander Antonitsch festhält: "Das wichtigste Signal ist für uns im Moment, dass unser Turnier nicht abgesagt, sondern verschoben wurde. Hier hoffen wir jetzt auf einen Termin Anfang September, denn dann würden wir in Kitzbühel sogar einen europäischen Sandplatz-Herbst einläuten können."
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Heißbegehrte Termine
Kitzbühel soll diesen Plänen nach auf dem Weg zu den auf 20. September verschobenen French Open liegen. Neben Kitzbühel interessieren sich auch weitere große Turniere wie Rom oder Madrid, die bisher der Krise zum Opfer gefallen sind, für neue "Slots" im Herbst. Die ATP und WTA nehmen die nächste Lagebeurteilung Mitte Juni vor.
Das nächste Grand-Slam-Turnier, das derzeit gemäß aktuell gültigem Kalender gespielt werden soll, sind die US Open vom 31. August bis 13. September. Die Amerikaner hoffen immer noch, das Turnier zum geplanten Zeitpunkt in New York abhalten zu können- womöglich ohne Zuschauer. Die Anlage dient mittlerweile auch nicht mehr als temporäre Coronavirus-Klinik. Mitte Juni will der US-Verband entscheiden, wie es mit dem US Open weitergeht.
Die Befürchtungen werden freilich immer größer, dass in diesem Jahr überhaupt keine "richtigen" Profiturniere mehr gespielt werden. Craig Tinley, der Direktor der Australian Open, geht sogar schon für sein nächstes Turnier im Jänner 2021 davon aus, dass nur australische Fans vor Ort zuschauen werden.