Dominic Thiem greift in der Nacht auf Freitag (nicht vor 3 Uhr im LIVE-Ticker und auf Sky Sport Austria 3) gegen den Franzosen Adrian Mannarino beim ATP-1000-Turnier in Indian Wells ins Geschehen ein.
Für den 29-jährigen Niederösterreicher, der dank einer Wild Card im Hauptbewerb steht, ist es eine Rückkehr an die Stelle eines seiner größten Erfolge.
Vor vier Jahren sicherte er sich im Endspiel mit einem Sieg über Superstar Roger Federer seinen ersten und bislang einzigen 1000er-Titel seiner Karriere.
Thiem gehörte damals zur Weltspitze, war zu diesem Zeitpunkt aber deutlich von seiner Topform entfernt. Nur drei von sieben Matches konnte der Lichtenwörther zum Start in das Jahr 2019 gewinnen. Nach einem Zweitrunden-Aus bei den Australian Open setzte es Auftaktniederlagen in Doha und Rio de Janeiro.
"War damals in einer ziemlich schlechten Situation"
"Ich war damals in einer ziemlich schlechten Situation", erinnert sich Thiem in Indian Wells an 2019 zurück. "Ich habe nicht gut gespielt und mir in Indian Wells eigentlich nichts erwartet. Dann habe ich aber ganz langsam begonnen, immer besser zu spielen und - was noch besser war - Matches zu gewinnen."
"Ich hatte auch das nötige Glück. Gael Monfills hat im Viertelfinale aufgeben müssen und plötzlich hab ich das Turnier gewonnen. Wenn die Leute gewusst hätte, wie ich mich damals gefühlt und wie ich damals gespielt habe, wären sie ziemlich überrascht gewesen, dass ich gewonnen habe."
Thiem flog aus den Top 100
Im Jahr 2023 stehen die Vorzeichen freilich noch ein bisschchen schlechter als 2019: Thiem kam mit einer 1:7-Bilanz nach Kalifornien und rutschte am Montag aufgrund seines verpatzten Saisonstarts wieder aus den Top 100 des ATP-Rankings und ist nun nur mehr die Nummer 102 der Welt.
Durch die frühe Niederlage in Santiago hatte Thiem wie damals die Möglichkeit, sich ausgiebig vor Ort auf Indian Wells vorzubereiten. "Das war damals eine gute Entscheidung, weil ich mich damals körperlich wieder auf fit bringen konnte und mir es zu ermöglichen, wieder gutes Tennis spielen zu können", so Thiem, der in den der drei Runden keinen Satz abgeben musste.
Im Halbfinale zwang er schließlich Milos Raonic in drei Sätzen in die Knie, um seinen dritten Final-Einzug bei einem ATP-1000-Event zu fixieren.
Denkwürdiges Endspiel gegen Roger Federer
Wo kein Geringerer als Roger Federer auf Thiem warten sollte. "Das war eine unglaubliche Woche für mich und ich war vor dem Finale gegen Roger sehr entspannt. Er war damals der Favorit, hat zu dieser Zeit sehr gut gespielt", erinnert sich Thiem, der seine ersten beiden 1000er Endspiele in Madrid 2017 und 2018 jeweils verlor.
"Bei diesen Finali habe ich mich damals stark unter Druck gesetzt. In Indian Wells war das anderes. Ich habe diese beiden Wochen einfach genossen und gerne Tennis gespielt. Wahrscheinlich habe ich deshalb dann auch gewonnen", denkt Thiem über seinen damaligen 3:6, 6:3, 7:5-Erfolg über Federer.
"Im ersten Satz hat sich Roger mit mir gespielt - da hat er auf seinem höchsten Level gespielt. Im zweiten Satz hatte er ein schwaches Aufschlaggame und ich hab mir das Break geholt. Danach war die Partie offen. Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich, gegen jemanden zu spielen, der so gutes Tennis spielte", so Thiem, der zumindest vorläufig kleinere Brötchen backen muss.
Auftakt gegen Lieblingsgegner
Die Zeichen auf den zweiten Sieg im Jahr 2023 stehen trotzdem nicht allzuschlecht. Gegen Auftaktgegner Mannarino hat Thiem eine 8:1-Bilanz. Die einzige Niederlage datiert aus dem Juni 2021 auf Mallorca, wo er sich seine folgenschwere Handgelenksverletzung zuzog und aufgeben musste.
Für Thiem könnte sich in Indian Wells also ein Kreis schließen.