Dominic Thiem steht zum zweiten Mal in Folge im Endspiel der ATP Finals in London!
Der Weltranglisten-Dritte aus Niederösterreich schlägt am Samstagnachmittag in einer hochklassigen Partie den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic in drei Sätzen mit 7:5, 6:7 (10), 7:6 (5).
Thiem kann im zweiten Satz im Tiebreak vier Matchbälle nicht nützen, zwei davon sogar bei eigenem Aufschlag. Im Tiebreak des dritten Satzes liegt der Lichtenwörther schon mit 0:4 zurück und sieht zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Verlierer aus. Doch Thiem kann der Partie noch einmal eine neuerliche, finale Wende geben.
Im Head-to-Head verkürzt der Lichtenwörther damit auf 5:7 gegen den Serben. Von den letzten sieben Duellen gewann Thiem fünf.
Nun gegen Nadal oder Medvedev
Im Kampf um seinen ersten Titel bei den ATP Finals trifft er am Sonntag im Endspiel entweder auf den spanischen Superstar Rafael Nadal oder den Russen Andrey Medvedev. Im Vorjahr verlor Thiem im Finale gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas.
Mit diesem Erfolg, übrigens seinem fünften über eine aktuelle Nummer 1, hat Thiem schon einmal 800 ATP-Zähler und 861.000 US-Dollar (725.786 Euro) Preisgeld brutto sicher. Im Finale geht es um weitere 500 Punkte und zusätzliche 550.000 Dollar für Thiem.
Dramatische Tiebreaks
Das Match begann ausgeglichen, wenn zunächst auch nicht hochklassig. Beide Top-3-Spieler blieben beim Service unangetastet. Es dauerte bis zum 5:5, als Thiem als Erster eine Breakchance vorfand. Und er nutzte sie zum 6:5 und servierte in der Folge mit einem Ass zum 7:5 nach 51 Minuten aus.
Auch im zweiten Durchgang war es Thiem, der bei 2:2 und 30:40 eine Breakchance vorfand, die der 33-jährige Serbe aber abwehren konnte. Bei 4:3 für Djokovic musste dann Thiem erstmals einen Breakball abwehren. Richtig eng wurde es bei 5:6, als Thiem mit 15:40 in Rückstand geriet. Doch dank neuerlich starker Aufschläge bei den "big points" wehrte er beide Satzbälle ab und glich zum 6:6 aus.
Dieses Tiebreak verlief höchst dramatisch, diesmal aber zuungunsten des 17-fachen Turniersiegers aus Lichtenwörth: Bei 6:5,7:6,9:8 und 10:9 hatte Thiem nicht weniger als vier Matchbälle, alle blieben ungenutzt - besonders bitter war der Doppelfehler bei 7:6. So war es der Serbe, der seinen insgesamt vierten Satzball zum 12:10 und Satzausgleich nutzte.
Nach zweistündiger Spielzeit ging es in den Entscheidungssatz. In diesem hielten Thiem und Djokovic ihre Aufschläge bis in ein neuerliches Tiebreak nach 2:45 Stunden.
Und in diesem gelang Thiem eine nicht mehr für mögliche Aufholjagd: Nach einem Doppelfehler zum Start geriet er 0:4 in Rückstand, so etwas lässt sich Djokovic normal nicht mehr nehmen. Doch u.a. mit zwei Assen holte Thiem sechs Punkte in Folge zum 6:4, den insgesamt sechsten Matchball nutzte der Schützling von Nicolas Massu zum Sieg.
Thiem hat von den vergangenen sieben Partien gegen den "Djoker" nun fünf gewonnen und sich für die knappe Fünf-Satz-Niederlage dieses Jahr im Finale der Australian Open revanchiert.