Grigor Dimitrov (6) heißt der Sieger des ATP World Tour Finals in London!
Der Bulgare setzt sich im Duell der beiden Thiem-Bezwinger in einem hart umkämpften Endspiel gegen David Goffin (BEL/7) 7:5, 4:6 und 6:3 durch. Ein Break zum 4:2 bringt die Entscheidung im dritten Satz.
Für Dimitrov ist es nach dem ATP-1000-Sieg in Cincinnati der zweite große Erfolg im Jahr 2017, der erste bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft.
Der Bulgare rettet damit Dominic Thiem Rang 5 in der ATP-Weltrangliste.
"Die beste Zeit, die ich bisher hatte"
Hätte Goffin gewonnen, wäre der Belgier an Dominic Thiem noch vorbeigezogen.
Bereits in der Gruppenphase hatte Dimitrov das Duell gegen Goffin mit 6:0, 6:2 für sich entschieden.
"Diese Woche war die beste Zeit, die ich bisher hatte in meiner Karriere", betonte Dimitrow bei der Siegerehrung. Lob hatte er auch für seinen unterlegenen Konkurrenten und Freund parat: "Er ist der Spieler, der sich in den letzten Wochen am meisten entwickelt hat", verlautete Dimitrow. Im direkten Duell hat er nun fünf von sechs Begegnungen gewonnen.
Dimitrov verwandelt fünften Matchball
Eine davon im zweiten Gruppenspiel in London deutlich mit 6:0,6:2. Diesmal präsentierte sich Goffin aber klar verbessert, verlangte Dimitrow alles ab. Die Nummer sechs des Turniers nahm dem auf Position sieben eingestuften Goffin im ersten Satz dreimal den Aufschlag ab, entscheidend war das Break zum 7:5. Im zweiten Durchgang war Goffin beim Aufschlag extrem stark, gab dabei nur fünf Punkte ab. Zum 4:3 schaffte er das einzige Break, mit seinem ersten Satzball machte er das 6:4 perfekt.
Der Entscheidungsdurchgang war vor allem zu Beginn an Spannung kaum zu überbieten. Das Aufakt-Game dauerte elf Minuten, Goffin ließ dabei vier Breakmöglichkeiten aus. Gleich darauf vergab auch Dimitrow einen Breakball. Im sechsten Game machte er seine Sache besser, stellte auf 4:2. Bei 5:2 und 40:0 zeigte er noch einmal Nerven, Goffin konnte drei Matchbälle abwehren und noch einmal verkürzen. Nach dem fünften Matchball und einem leichtfertigen Volleyfehler des Belgiers war die Partie nach zweieinhalb Stunden aber zu Ende.
"Es war ein unglaubliches Jahr"
Dimitrow gewann damit erstmals in einem Jahr vier Turniere. Zuvor hatte er in Brisbane, Sofia und beim Masters-1000-Event in Cincinnati (jeweils Hartplatz) den Titel geholt. "Es war ein unglaubliches Jahr", jubelte Dimitrow. 2013 in Stockholm (Hartplatz) und 2014 in Acapulco (Hartplatz), Bukarest (Sand) und im Londoner Queens Club (Rasen) waren seine weiteren Erfolge, er hält nun bei acht Turniersiegen.
Goffin muss weiter auf seinen ersten Titel auf Masters-1000-Ebene und höher sowie seinen insgesamt fünften Turniersieg warten. Mit dem Finaleinzug samt Siegen über Nadal und Federer überwog aber klar das Positive. "Es war eine spezielle, fantastische Woche für mich, mit viel positiven Emotionen. Es war einfach unglaublich", sagte der 26-jährige Kitzbühel-Sieger von 2014.
Zeit für Urlaub hat er nun aber noch keine. Von Freitag bis Sonntag geht es mit Belgien im Duell mit Frankreich im Stade Pierre Mauroy in Lille um den Davis-Cup-Titel. "Es ist eine Ehre, sein Land zu repräsentieren. Ich werde sicher bereit sein und wieder versuchen, mein Bestes zu geben", versprach der unterlegene ATP-Finals-Finalist. Dimitrow hingegen kann den Schläger nun einmal zur Seite stellen. "Strand hört sich gut an", sagte der mit Nicole Scherzinger liierte Bulgare.