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Kleiner Bruder ist Dominic Thiems größter Fan

Der jüngere Thiem-Bruder ist in London dabei um seinen Bruder zu unterstützen.

Kleiner Bruder ist Dominic Thiems größter Fan Foto: © GEPA

Wenn Dominic Thiem am Freitag gegen 15:00 Uhr (LIVE-Ticker) zu seinem letzten Gruppenspiel gegen den Belgier David Goffin antritt, dann werden ihn nicht nur sein Betreuerstab, seine Eltern Wolfgang und Karin Thiem und Neu-Freundin Kristina Mladenovic vor Ort unterstützen.

Auch der jüngere der beiden Thiem-Brüder wird in London dabei sein. Moritz ist ein großer Fan seines Bruders und wagt von dessen Erfolgen inspiriert, im nächsten Jahr den Schritt ins Herren-Tennis.

Auch der am 8. Dezember 18 Jahre alt werdende Moritz will sich im ATP-Zirkus durchsetzen. Die Reise nach London zum Masters mit den Eltern hat sich für den künftigen Profispieler ausgezahlt.

"Ich habe mir gedacht, dass es extrem schön wird, aber die Erwartungen wurden noch einmal übertroffen. Es ist wirklich ein Wahnsinn. Es ist eine unglaubliche Leistung, dass Domi schon zum zweiten Mal dabei ist", freut sich der Teenager im APA-Gespräch.

Der noch 17-jährige Niederösterreicher hat seine Jugend-Karriere soeben auf Platz 280 abgeschlossen. "Nächstes Jahr fange ich mit Futures an, ich werde ja in einem Monat 18."

Kleinfeld-Tennis wird Instagram-Hit

Ein Training oder eine kleine Einheit mit dem großen Bruder auf den Practice Courts in der O2-Arena war allerdings nicht möglich, da der 1,72 m große Moritz derzeit einen kleinen Bruch im Zehenballen hat.

Dafür hat ein kleines Instagram-Video aus dem Hotel viele Likes erhalten: Dominic und Moritz Thiem hatten sich aus diversen Utensilien einen Mini-Tennisplatz ins Zimmer gezaubert. "Wir haben im Hotel ein bisschen Kleinfeld gespielt, aber dass das so populär geworden ist, hätte ich nicht gedacht", meinte Moritz Thiem lachend.

VIDEO: Thiem-Brüder im Hotel-Duell

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


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Hoffen auf Wachstum

Auch er selbst möchte einmal bei ATP-Turnieren mitspielen, eine so rasante Karriere wie bei Dominic darf man freilich nicht erwarten.

"Natürlich trainiere ich auch jeden Tag und versuche genauso gut zu werden. Es ist ein extremer Ansporn, wenn man Domi hier spielen sieht. Das Ziel, einmal sehr weit nach vor zu kommen, ist immer da, aber Druck mache ich mir nicht."

Vorerst hofft er, dass er noch ein paar Zentimeter an Größe zulegen kann. Ein Handwurzelröntgen hat ihm ein Größe um 1,80 bescheinigt.

Seine Stärken-Schwächen-Beschreibung lautet: "Rückhand (einhändig wie sein Bruder, Anm.) habe ich immer eine sehr gute gehabt. Von den Schlägen her ist alles okay. Das Einzige, was besser werden muss, ist der Aufschlag." Zunächst hofft Moritz Thiem, auf den Futures Fuß zu fassen.

Schule für Tennis-Traum abgebrochen

Der junge Mann hat zuletzt in der siebenten Klasse des Gymnasiums in der Südstadt die Schule abgebrochen. "Das hat leider nicht mehr funktioniert, weil ich zu viel weg war. Manche Lehrer spielen da nicht mit", meinte der Junior und fügte hinzu, "Tennis steht bei mir im Vordergrund, das Schulische kann man im Nachhinein machen."

Papa Wolfgang Thiem hatte schon in der Stadthalle in Wien zu seinem zweiten Sohn Stellung genommen. "Er ist technisch sicher recht weit, hat einen super Ehrgeiz entwickelt, ist aber spielerisch nicht so weit wie Dominic. Er wird auch nicht so groß werden."

Zum Schulabbruch kritisierte Thiem sen., dass es "in Österreich keinen Schultyp gibt, der den Tennissport unterstützt wie es notwendig wäre".

Bresnik mag Vergleiche nicht

Sieht der Vater auch den zweiten Filius einst in den Top 100? "Ich würde es mir wünschen und glaube schon, dass das möglich ist. Er macht im Moment einen Supereindruck, und hat noch nie gesagt, dass er zweifelt."

Von den Charakteren her seien die beiden Söhne sehr verschieden. "Komplett anders. Moritz ist viel geplanter, strukturierter. Wenn der auf eine Turnierreise fährt, richtet er sich zwei Tage vorher die Tasche her, alle Leiberl sind fein säuberlich zusammengelegt."

Besonders freut sich Moritz Thiem auf den Dezember. Da fährt er erstmals mit nach Teneriffa und wird sich dort ebenfalls auf die neue Saison vorbereiten.

Günter Bresnik hält gar nichts von Vergleichen der beiden Brüder. "Man muss ihm die Zeit geben, sich zu entwickeln und ihn nicht mit seinem Bruder vergleichen. Wenn er in fünf, sechs Jahren erste 100 wird, super, jetzt ist das alles nur hypothetisch. Der muss einmal körperlich komplett auswachsen."

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