Der Sieger der ATP Finals heißt zum zweiten Mal nach 2018 Alexander Zverev!
Der 24-jährige Deutsche gewinnt am Sonntagabend das Endspiel in Turin gegen Titelverteidiger Daniil Medvedev überraschend klar in zwei Sätzen mit 6:4, 6:4. In der Gruppenphase hatte sich Zverev dem Russen noch knapp in drei Sätzen geschlagen geben müssen.
Es ist der bereits sechste Saison-Titel für den Wahl-Monegassen, der heuer auch schon unter anderem bei den Olympischen Spielen in Tokio als auch bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle triumphierte. Im Head-to-Head gleicht Zverev gegen Medvedev damit auf 6:6 aus.
"Ich war gegen jemanden im Finale, gegen den ich fünfmal nacheinander verloren habe. Ich musste eines meiner besten Matches spielen. Ich bin glücklich darüber", sagte Zverev. Knapp vier Monate nach der Goldmedaille von Tokio unterstrich er seine Ambitionen für 2022.
Zverev knüpft an Leistung gegen Djokovic an
Dass das Endspiel in nur 75 Minuten so souverän an Zverev ging, überraschte. Abgesehen von den Grand-Slam-Turnieren und den Olympischen Spielen sind die ATP Finals das bedeutsamste Event, das es im Tennis zu gewinnen gibt. Der Hamburger gilt jetzt als inoffizieller Tennis-Weltmeister.
Gegen den US-Open-Titelträger Medvedev knüpfte Zverev an die Leistung gegen Djokovic an und gewann völlig verdient. Das Preisgeld von 2,143 Millionen US-Dollar dürfte ihm den Urlaub versüßen, mehr zählen dürfte für ihn aber der sechste Titel in den vergangenen elf Monaten. So viele Turniersiege hat er noch nie in einem Jahr abgeräumt. So viele hat kein anderer in diesem Jahr geschafft. Zverev aber fehlt weiter der Grand-Slam-Triumph und 2021 auch der Einzug in ein Finale bei einem der vier wichtigsten Turniere.
Rund 17 Stunden nach seinem Sieg über Djokovic war bei Zverev von Müdigkeit nichts zu merken. Wie schon gegen den Serben war der Aufschlag der Schlüssel. Zudem überzeugte Zverev mit seinem druckvollen Grundlinienspiel und hatte auch das Glück auf seiner Seite wie beim Netzroller, der ihm das Break zur schnellen 2:1-Führung sicherte.
Am Dienstag hatte der 1,98 Meter große Rechtshänder im Vorrundenspiel gegen Medvedev zu Beginn noch zu wenig die Initiative gegen seinen russischen Weggefährten seit Kindertagen übernommen. Am Ende hatte er die fünfte Niederlage in Serie hinnehmen müssen, wenn auch nur zwei Punkte fehlten. Überzeugt hatte Zverev anschließend klargestellt: "Ich habe immer noch die Chance, dieses Turnier zu gewinnen, und das ist es, woran ich denke."