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Kitz: Stadion-Sanierungsprojekt weiter offen

Dabei liegen die fertigen Pläne schon länger in der Schublade.

Kitz: Stadion-Sanierungsprojekt weiter offen Foto: © GEPA

Am kommenden Montag starten die mit 561.345 Euro dotierten Generali Open in Kitzbühel. Dominic Thiem gilt dabei als großes Zugpferd.

Abseits des sportlichen Geschehens soll auch der seit Jahren geplante Umbau bzw. die Sanierung des Stadions vorangetrieben werden. "Wir sind alle einig, auch die Stadt, die Stadioneigentümer ist, dass eine Sanierung hergehört", erklärt Turnierdirektor Alexander Antonitsch.

Besonders der VIP- und Hospitality-Bereich brauche für die Weiterentwicklung des Events eine Neuerung, die fertigen Pläne liegen schon länger in der Schublade. Nun soll es nach dem Turnier noch zu einer externen Kostenschätzung kommen.

Heimturnier besonderer Stellenwert

Die Ankündigung von Thiem, sein Heimturnier "unbedingt gewinnen" zu wollen, hat auch Turnierdirektor Antonitsch sehr gefreut. Bereits zum achten Mal ist der Ex-Weltklassespieler für die sportlichen Belange des Traditionsturniers verantwortlich.

"Dominic hat alle Spieler geschlagen, war in Paris zweimal im Semifinale und nun im Finale - und dann sagt er, dass es ihn noch immer wurmt, dass er vor vier Jahren hier das Finale nicht gewonnen hat. Mehr kannst du dir als Turnierdirektor nicht wünschen", sagte Antonitsch am Freitag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Aus seiner aktiven Zeit weiß Antonitsch nur zu gut, dass ein Heimturnier für die Spieler einen besonderen Stellenwert hat. "Auch in Washington lieben sie ihn, wie er spielt und er als Typ ist, aber wenn er gegen einen Ami spielt, werden sie nicht für ihn ausflippen: Hier ist es 'Davis Cup light' Runde für Runde - das taugt dir als Spieler." Der French-Open-Finalist und aktuelle Weltranglisten-Achte, der im Vorjahr zugunsten einer anderen Vorbereitung auf die Hartplatz-1000er-Turniere in Kanada und Cincinnati auf Kitzbühel verzichtet hatte, ist in Kitz topgesetzt - und ein Publikumsmagnet.

"Vorverkauf war besser als je zuvor"

"Der Vorverkauf war besser als je zuvor, seit wir das machen", freut sich Antonitsch. Der ehemals Weltranglisten-40. erinnert sich noch an jenen Turnier-Mittwoch 2016, als man rund 500 Leute wegen des "Ausverkauft"-Schilds wegschicken musste. "Das kann uns heuer wieder passieren", prophezeit Antonitsch. Nicht zuletzt deshalb hat man auch den zweitgrößten Platz, der nach dem früheren Langzeit-Turnierdirektor "Küchenmeister" heißt, auf 1.400 Plätze Fassungsvermögen aufgestockt. Das große Stadion fasst 5.800 Fans.

Unabhängig davon freut sich Antonitsch natürlich auch über die "enorme Dichte" im Feld und klingende Namen wie Gael Monfils, Gilles Simon oder Richard Gasquet (alle Frankreich). Letzterer war zuletzt allerdings angeschlagen, wie immer wusste man erst am Freitagabend genauer Bescheid, ob es noch zu Ausfällen kommt.

Mit dem Spanier Fernando Verdasco ist ein anderer klingender Name hingegen bereits vor Ort. Auch Titelverteidiger und Wahl-Kitzbüheler Philipp Kohlschreiber, dieses Jahr hinter Thiem als Nummer zwei gesetzt, tritt wieder an.

Rodionov sticht Melzer aus

Fix im Hauptbewerb sind aus österreichischer Sicht neben Thiem auch dank Wildcards Dennis Novak und Sebastian Ofner. Novak hat heuer - wie 2017 auch Ofner - aus der Qualifikation heraus die dritte Wimbledon-Runde erreicht. Im Vorjahr hatte Ofner dann in Kitzbühel sensationell das Halbfinale erreicht, eine ähnliche Überraschung ist durchaus wieder möglich, auch wenn das Feld noch stärker ist als im Vorjahr.

Mit einem guten Turnierstart und der Euphorie ist einiges möglich, glaubt auch Antonitsch. Für einen Gesetzten, der in der ersten Runde ein Freilos hat, ist es gegen einen eingespielten Erstrundengewinner gerade in der Höhenlage von Kitzbühel alles andere als leicht. Novak und Ofner werden voraussichtlich auf die ersten Turniertage am Montag und Dienstag aufgeteilt, Thiem wird wohl frühestens am Dienstag im Einzel einlaufen.

Antonitsch hätte freilich auch gerne Gerald Melzer eine Wildcard gegeben, allerdings steht die dritte Wildcard (ebenso wie die zweite in der Qualifikation) Lizenzgeber "Octagon" zur Verfügung, und dieser bevorzugt in der Regel seine bei ihm unter Vertrag stehenden Spieler wie eben den aufstrebenden Franzosen Corentin Moutet. Auch in der Qualifikation hätte Antonitsch "wahnsinnig gerne" Jürgen Melzer die "Freikarte" gegeben, doch waren ihm da die Hände gebunden. Und im direkten Vergleich mit Jurij Rodionov, der zuletzt starke Aufwärtstendenz zeigte, hat sich der Kärntner für den erst 19-Jährigen und gegen den mittlerweile 37-jährigen Altstar entschieden.


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