Dominic Thiem wird seiner Favoritenrolle beim ATP-250-Turnier in Metz (FRA) gerecht und zieht ins Finale (ab 15:45 LIVE im LAOLA1-Ticker) ein.
Der topgesetzte Niederösterreicher, der das mit 463.520 Euro dotierte Turnier noch nie gewonnen hat, muss gegen den an Nummer vier gesetzten Franzosen Gilles Simon hart kämpfen, gewinnt am Ende mit 4:6,7:5 und 6:3.
Im Finale wartet auf das 23-jährige ÖTV-Ass der aufstrebende Franzosen Lucas Poullie (3), der David Goffin (BEL/2) mit 7:6(6), 6:1 besiegt.
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Im Finale, sein erstes in der Halle, am Sonntag kann Thiem seinen achten Turniersieg in seiner jungen Karriere einfahren.
Thiem stellte damit in seinem großartigen Jahr in einer Spezialbilanz neuerlich seine enorme Willenskraft und Nervenstärke unter Beweis: In seinem 22. Match, das 2016 in einen entscheidenden Satz (dritter Satz bzw. fünfter Durchgang) ging, hat Thiem seinen 21. Sieg gefeiert.
Lob für den Gegner
Der French-Open-Halbfinalist lobte noch auf dem Platz zunächst seinen Gegner. "Er ist ein unglaublicher Spieler, er ist einer jener Spieler, die ich mir im Fernsehen am liebsten anschaue. Ich habe wirklich hart geschlagen, und er hat alles zurückgebracht. Also es war wirklich hart und er hat mich fast bezwungen", erinnerte Thiem vor allem an die brenzlige Situation in Satz zwei, als Simon bei 6:4,5:4 bereits auf den Sieg aufgeschlagen hat.
"Ich glaube, es war ein tolles Match, auch für das Publikum. Es gab viele lange Rallys", meinte Thiem, der mit dem Finaleinzug 43.430 Euro (brutto) an Preisgeld bzw. 150 ATP-Zähler gewonnen hat.
Nach einem frühen Serviceverlust zum 1:2 gelang Thiem im ersten Satz zwar das Rebreak zum 3:3, doch im siebenten Game musste er seinen Aufschlag neuerlich abgeben. Danach war Satz eins nicht mehr zu retten.
Im zweiten Durchgang vergab Thiem eine 2:0-Führung, und nach einem Serviceverlust sah sich der Lichtenwörther bei 4:5 dem Aus gegenüber. Doch Thiem schaffte das Rebreak zum 5:5 und ein neuerliches Break zum 7:5 nach 100 Minuten. Im dritten Satz waren die entscheidenden Weichen zum Sieg nach dem Aufschlagverlust von Simon zum 5:3 für Thiem gestellt.
Thiem-Coach beeindruckt
Thiem-Coach Günter Bresnik war gegenüber der APA vom Comeback sowohl im Match als auch im Turnier angetan, wie üblich natürlich auch mit Einschränkungen. "Es ist immer extrem beeindruckend, wenn einer so ein Comeback macht", sagte Bresnik und spielte auf den aufgeholten 4:6,4:5-Rückstand an.
"Da steht er mit dem Rücken zur Wand und spielt dann das erste richtig gute Game, wo er ihn breakt. Zu dem Zeitpunkt war das wesentlich schwächer als in den ersten beiden Runden und auch wesentlich schwächer, als das, was er in Amerika gezeigt hat, aber die Fähigkeit, sich in dem Moment zu steigern, ist natürlich toll." Auch im dritten Satz habe Thiem bei 2:1 und 0:40 viele Chancen ausgelassen.
Dennoch ist Bresnik erfreut über die Chance, die sich seinem Schützling nun am Sonntag bietet. "Die Tatsache, dass er (2016, Anm.) auf jedem Belag ein Turnier gewonnen hat und jetzt auch in der Halle die Möglichkeit hat, ein Turnier zu gewinnen, das ist sensationell. Das haben meines Erachtens nur die ganz Großen geschafft, dass sie alle in einem Jahr auf allen verschiedenen Belägen, und auch in der Halle zusätzlich ein Turnier gewonnen haben."
Auch die 21:1-Bilanz in Entscheidungssätzen zeugt vom Aufstieg Thiems in die absolute Weltklasse. Bresnik: "Es spricht sicherlich für eine extrem gute körperliche Verfassung und die damit einhergehende extrem starke psychische Verfassung."
Grundsätzlich wäre es dem Coach aber recht, wenn sein Thiem seine Chancen auch schon früher nützen würde. "Aber es gibt nicht viel zu kritisieren, wenn er im ersten Turnier nach einer Verletzung in der Halle auf einem ungeliebten Belag ins Finale kommt. Das ist toll."