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Thiem meldet sich wieder fit für Kitzbühel

Österreichs Tennis-Ass gibt in der Gamsstadt Einblick in seine derzeitige Verfassung.

Thiem meldet sich wieder fit für Kitzbühel

Österreichs Tennis-Fans können beruhigt sein: Dominic Thiem gibt nach seiner Stirn- und Nebenhöhleneiterung Entwarnung, er werde voll fit in die am Montag beginnenden Generali Open in Kitzbühel gehen.

"Ich fühle mich von Tag zu Tag besser", erklärt der 22-Jährige am Sonntag in einer Pressekonferenz in der Gamsstadt. "Ich habe vor genau einer Woche wieder mit dem Training angefangen und es ganz locker gesteigert. Seit Freitag kann ich wieder voll trainieren", erklärt der Weltranglisten-Neunte.

Lange erste Saisonhälfte forderte Tribut

Die extreme erste Saisonhälfte mit allein im Einzel 61 Matches (48:13-Siege) und fast 1,9 Mio. Dollar Preisgeld hatte zuletzt ihren Tribut gefordert.

Dies ist für Thiem ein bisschen ein Mitgrund für die Erkrankung gewesen. "Ich war jetzt das erste Mal seit April zu Hause, da ist das ganze System ein bisserl zusammengefallen. Ich denke, dass es auch gar nicht schlecht war, weil die zweite Saisonhälfte wird sicher genauso anstrengend wie die erste. Es ist kein Fehler, dass ich jetzt ein bisserl Pause gehabt habe", sieht der Schützling von Günter Bresnik die Positiva in der kurzen Auszeit.

Fehlende Matchpraxis werde jedenfalls kein Problem sein. "Ich werde heute, morgen und Dienstag noch einige Sätze spielen." Die Tatsache, dass er bei seinem siebenten Antreten in Kitzbühel nun erstmals als Top-Ten-Spieler in Österreich einläuft, ist "ein Supergefühl" für Thiem.

"Es ist extrem schwer unter die ersten 10 zu kommen. Man braucht so viele Punkte und gute Ergebnisse über einen Zeitraum von rund einem halben Jahr. Aber es heißt jetzt, dass ich mich so lange wie möglich da drinnen halte. Ich habe einige Punkte aus dem letzten Jahr zu verteidigen", weiß er.

Kritik am Turnierkalender

In den nächsten Wochen fallen ihm u.a. die beiden Turniersiege in Gstaad und Umag aus der Wertung, wegen der Olympia-Terminverschiebungen sind beide Titelverteidigungen für ihn nicht möglich, da in der kommenden Woche Gstaad, Umag, Kitzbühel und auch noch Washington in einer Woche ausgetragen werden.

"Das ist natürlich schade, der Turnierkalender ist dieses Jahr extrem schlecht, ich bin froh, dass das nächstes Jahr wieder anders ist. Das ist eine Dummheit von der ITF oder von wem auch immer." Mit dieser Planung zerstöre man gute kleine Turniere. "Ein Jahr wird man das überstehen, aber man muss sich was anderes überlegen, im Davis Cup ist es das Gleiche", glaubt Thiem.

Wie erwartet hat sich trotz der Auszeit nichts an seinem Ziel geändert. "Natürlich habe ich ein ganz großes Ziel, das weiß jeder. Ich hoffe, dass ich das machen kann", spielt Thiem auf den angestrebten ersten Titel auf österreichischem Boden an. Mit dem Finale vor zwei Jahren und dem Halbfinale im Vorjahr hat Thiem ja schon zweimal an die Siegestrophäe in Kitzbühel herangeschnuppert.

Erkrankung kostete etwas Substanz

Ein bisschen Substanz habe ihm die Erkrankung gekostet. "Aber der Körper hat eine Pause gebraucht und die hat er sich halt selbst genommen. Es ist nie angenehm, weil man den Körper wieder in Schwung bringen muss."

In Sachen Auslosung spricht Thiem von einem sehr ausgeglichenen Feld. "Ich würde mich extrem freuen auf ein Zweitrundenduell mit Jürgen (Melzer). Es wird nicht leicht für ihn, auch weil er heute Einzel spielt."

Melzer muss ja in Runde eins gegen den Japaner Taro Daniel antreten. Thiem sei aber erfreut, dass Melzer schon wieder ein "best of five"-Match spielen kann. "Es ist gut fürs Tennis in Österreich, wenn er wieder fit ist."

Nizza-Anschlag sorgt für Betroffenheit

Trotz Bettruhe hat Thiem vom Tennis nicht genug gehabt. Er habe jeden Nachmittag Tennis im Fernsehen geschaut. Natürlich hat er auch mitbekommen, dass es am Schauplatz seines zweifachen Turniersiegs Nizza den fürchterlichen Anschlag gegeben hat. Deswegen sei es ihm aber nicht besonders nahe gegangen.

"Jedes Mal wenn so etwas passiert, ist es eine Riesenkatastrophe. Man kann selber glücklich sein, dass man selbst nicht betroffen ist. Es sind so viele Aktionen passiert in letzter Zeit. Tennisspieler sind jede Woche in einer anderen Stadt."


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