Keine Frage: Der Weg zurück gestaltete sich für Dominic Thiem nach seiner Handgelenksverletzung deutlich schwieriger als erwartet.
Vor allem die bisherige Saisonbilanz 2023 hat wenig positive Zahlen zu bieten: Einem einzigen Sieg (Erstrunden-Erfolg über den Slowaken Alex Molcan beim Sandplatz-Turnier in Buenos Aires) stehen gleich sieben Niederlagen gegenüber.
Mittlerweile ist der 29-jährige Niederösterreicher wieder aus den Top 100 rausgefallen und belegt nur mehr den 106. Platz im ATP-Ranking.
Zuletzt sprach Thiem offen über mentale Probleme, die den US-Open-Gewinner von 2020 in den vergangenen Jahren plagten.
Statistik-Firma liefert positive Erkenntnisse
Doch es gibt auch positive Erkenntnisse. Die Statistik-Firma "Tennis Insights" veröffentlichte Zahlen, die zeigen, dass sich die früher gefürchtete Thiem-Vorhand endlich wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke befindet.
Dazu haben die Statistiker zunächst einmal die Vorhandschläge von Thiem vor und nach der Handgelenksverletzung verglichen.
The 2019 🏆 is back @BNPPARIBASOPEN @domithiem continues his comeback trail as we take a look at some of his pre and post-injury numbers 📊
— Tennis Insights (@tennis_insights) March 9, 2023
Forehands, could Indian Wells see Thiem close the gap on the consistency and spin rates he is known for?
Backhands in the 🧵... pic.twitter.com/nbH1NenPuK
Bei 1.564 untersuchten Vorhänden vor der Verletzung, hatte der ÖTV-Daviscupper folgende Zahlen vorzuweisen:
- 87,5 Prozent der Vorhandschläge landeten im Feld
- Durchschnittsgeschwindigkeit von 77,6 Meilen pro Stunde (124,88 km/h)
- durchschnittliche Topspinrate von 2.978 Umdrehungen pro Minute
- 93 Prozent aller Vorhandschläge mit Topspin gespielt
Nach der Verletzung kam "Tennis Insights" bei 907 untersuchten Vorhänden zu folgenden Zahlen:
- 79,2 Prozent der Vorhandschläge landeten im Feld
- Durchschnittsgeschwindigkeit von 74,8 Meilen pro Stunde (120,37 km/h)
- durchschnittliche Topspinrate von 2.674 Umdrehungen pro Minute
- 89 Prozent aller Vorhandschläge mit Topspin gespielt
Die deutliche Unterschiede sind augenscheinlich. Die Fehlerquote erhöhte sich um gut 10 Prozent, auch die Spinrate sank um etwa 10 Prozent. Zudem verloren die Schläge von Thiem 5 Prozent an Durchschnittsgeschwindigkeit.
Kein Wunder, dass die gewohnten Erfolge auf dem Platz ausblieben und die Vorhand von Experten und Fans regelmäßig in der Kritik stand.
Auftritt in Indian Wells gibt Anlass zur Hoffnung
Was nun aber Anlass zur Hoffnung gibt, ist die zuletzt gezeigte Leistung in Indian Wells.
Dort musste sich Thiem zwar in der ersten Runde seinem früheren Lieblingsgegner Adrian Mannarino hauchdünn im Tiebreak des dritten Satzes geschlagen geben, die Zahlen zeigen bei der Vorhand allerdings einen klaren Aufwärtstrend:
A tough loss in the final set Tie-break for @domithiem against Mannarino yesterday
— Tennis Insights (@tennis_insights) March 10, 2023
+'ve📈signs with his forehand closing the gap on his pre-injury levels and the backhand working well, with an 8.1 on #ShotQuality#TennisInsights | @atptour | @BNPPARIBASOPEN pic.twitter.com/yJYXMXq7CS
- 83 Prozent der Schläge landeten im Feld
- Durchschnittsgeschwindigkeit von 75,6 Meilen pro Stunde (121,66 km/h)
- durchschnittliche Topspinrate von 2.835 Umdrehungen pro Minute
- 94,7 Prozent aller Vorhandschläge mit Topspin gespielt
Nächster Schritt vorwärts in Miami?
Die Fehlerquote sank um gut 20 Prozent (von 20,8 auf 17 Prozent) und die Topspinrate bei den Umdrehungen stieg um fast 10 Prozent im Vergleich zu seinen bisherigen Auftritten nach den Verletzungen.
Von den alten Bestwerten ist Thiem zwar immer noch ein Stück entfernt, für seine kommenden Aufgaben sollten ihm diese Zahlen aber trotzdem etwas Zuversicht spenden.
In dieser Woche versucht der Lichtenwörther beim ATP-1000-Turnier in Miami sein Glück. In der ersten Runde bekomt er es am Donnerstagabend mit dem Italiener Lorenzo Sonego zu tun (im LIVE-Ticker und auf Sky Sport Austria).