Zum 100. ATP-Titel hat es zwar knapp nicht gereicht, trotzdem hat Novak Djokovic vor drei Wochen beim ATP-1000-Turnier in Miami bewiesen, dass er auch im Jahr 2025 um die ganz großen Titel zumindest noch mitspielen kann.
Mit 6:7, 6:7 musste er sich im Endspiel dem Tschechen Teenager Jakub Mensik geschlagen geben.
"Das war ein bisschen unglücklich mit den Tiebreaks", haderte der 37-jährige Serbe am Sonntag in einer Journalistenrunde in Monte Carlo, bei der auch LAOLA1 mit dabei war, ein bisschen mit dem Spielverlauf.
Murray erst wieder in Madrid dabei
"Es war natürlich bitter, das Finale zu verlieren, aber trotzdem war es ein gutes Turnier. Ich habe sehr gutes Tennis gespielt und gut serviert", so Djokovic, der danach mit Neo-Coach Andy Murray seine Leistungen genau analysierte.
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Der Schotte ist allerdings erst wieder in Madrid an der Seite 24-fachen Grand-Slam-Gewinners zu finden. In Spanien wird auch über die weitere Zusammenarbeit der beiden Superstars entschieden und ob Murray auch in Roland Garros dabei sein wird.
Im Fürstentum ist Novaks jüngerer Bruder Marko als Tennis-Coach mit von der Partie. Eine Lösung, die sich für den nach einer vernünftigen Work-Life-Balance suchenden Djokovic angeboten hat.
"Marko hat sich darüber gefreut, dass er mich begleiten darf und das hilft mir emotional auf einem völlig anderen Level. So habe ich die Möglichkeit, mit ihm mal wieder etwas Zeit zu verbringen, weil ich ihn sonst eh nicht so oft sehen kann."
Djokovic sucht nach der "richtigen Balance"
Die Familie nimmt im Leben des zweifachen Vaters mit Fortdauer seiner Karriere einen immer größeren Stellenwert ein. "Ich versuche, eine gute Mischung aus Profi- und Privatleben zu finden. Es ist nicht einfach, die richtige Balance hinzubekommen."

"Ich will zufrieden sein,wie ich mein Leben verbringe und trotzdem weiterhin nicht nur Turniere spielen, sondern mich auch in den Trainingseinheiten voll fordern. Zweifellos ist das im Laufe meiner Karriere schwieriger für mich geworden", verrät Djokovic, dass auch ein Tennis-Superstar nicht vor klassischen Alltagsproblemen in der Lebensmitte gefeit ist.
Wann Djokovic ins Zweifeln kommt
Und klar ist auch, dass berufliche Höhenflüge wie jener in Miami die Chance auf eine Karriere-Verlängerung steigen lassen. "Wenn ich so spiele wie in Miami, bekomme ich mehr Lust darauf, weiterzuspielen. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man den Ball richtig trifft und Matches gewinnt."
Denn klar ist auch: "Wenn ich in einem Turnier früh verliere und schlecht spiele, fange ich innerlich zu Zweifeln an und Fragen poppen auf, ob ich noch weiterspielen soll. Ich bin froh, dass ich in Miami wieder die Freude gefunden habe, um weiterhin auf diesem Leistungsniveau spielen zu können."
Djokovic peilt zwei Meilensteine an
An Zielen mangelt es Djokovic bekanntlich nicht. Ein Turniersieg fehlt ihm noch zur magischen 100, zudem könnte er sich mit einem 25. Grand-Slam-Titel zum alleinigen Spitzenreiter im ewigen Ranking vor Margaret Court krönen.
Doch selbst beim Erreichen dieses historischen Meilensteins, wäre ein Rücktritt von Djokovic nicht in Stein gemeißelt.
"Ich glaube nicht, dass ich dann aufhören würde. Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich Benzin im Tank habe", zeigt sich der ehrgeizige Serbe, der weiterhin hungrig nach Erfolgen ist.
"Ich habe in Australien und Miami bewiesen, dass ich noch auf einem hohen Level spielen kann. Ich habe gesehen, dass ich noch wettbewerbsfähig bin und das gibt mir viel Kraft. Viele Leute haben mir schon im letzten Jahr gesagt, dass ich nach Olympia-Gold aufhören soll. Schauen wir mal, was die Zukunft noch so bringt. Ich würde natürlich gerne den 100. ATP-Titel und den 25. Major-Sieg holen. Aber das ist immer noch ein großer Berg, den ich erklimmen muss. Hoffen wir das Beste."
In Monte Carlo könnte es für den an drei gesetzten Djokovic in seinem Auftaktmatch zu einem echten Altspatzentreffen kommen: Er trifft nach seinem Freilos in Runde eins entweder auf den Chilenen Alejandro Tabilo oder den 40-jährigen Stan Wawrinka.