Seit Ende letzten Jahres ist Galo Blanco als Touring-Coach fester Bestandteil des Betreuer-Teams von Dominic Thiem.
Die ursprünglich bis Miami geplante Zusammenarbeit wurde vorläufig bis zum Ende der Rasen-Saison verlängert. Danach wolle man sich wieder mit Chef-Coach Günter Bresnik über die weitere Zukunft zusammensetzen.
Thiem selbst ist jedenfalls zufrieden mit seinem Betreuer. „Jeder Trainer bringt neue Aspekte rein. Es hilft sehr viel, dass er selbst gespielt hat und diese Situationen kennt. Das ist ein großer Vorteil“, erklärt der Niederösterreicher die Vorzüge des 41-Jährigen, der es in seiner aktiven Karriere immerhin auf den 40. Weltranglistenplatz schaffte.
Gegenseitiges Lob
„Die Südamerika-Reise hat mit ihm sehr gut funktioniert. Das hat leider keiner gesehen. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Galo ist einfach ein anderer Trainer, der neuen Input geben kann.“
Blanco gibt das Lob umgehend zurück: "Es ist einfach, mit Dominic zu arbeiten, weil er ein harter Arbeiter ist. Er hat kein Problem damit, die notwendige Zeit auf dem Court zu verbringen, um sich zu verbessern. Und er ist offen für alles."
„Er versucht immer, sich weiter zu verbessern. Und wenn du deinen Job gut machst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Ergebnisse kommen. Auch wenn du nicht weißt, wann das sein wird“, ist sich der erfahrene Coach, der auch schon Milos Raonic, Kharen Khachanov oder auch Jürgen Melzer betreut hat, sicher.
Nur kurze Pause wegen Tochter
Zudem führt der gebürtige Asturier gemeinsam mit seinem Landsmann und ehemaligen Profi Fernando Vicente eine Tennis-Akademie in Barcelona. In den letzten Jahren war er aber meist in seiner Funktion als Touring-Coach unterwegs.
WAS FEHLT THIEM NOCH ZUM SUPERSTAR?
Ist Dominic Thiem zu fad, um ein echter Superstar auf der ATP-Tour zu werden? Und was fehlt ihm spielerisch noch? LAOLA1 on Air - der Sport-Podcast hat mit Dominic und Wolfgang Thiem gesprochen und geht in einer von Moderator Bernhard Kastler geführten Diskussionsrunde mit Kurier-Tennis-Journalist Harald Ottawa und LAOLA1-Experte Christian Frühwald diesen Fragen nach. Viel Spaß beim Reinhören!
„25 bis 30 Wochen im Jahr bin ich auf Reisen“, erzählt Blanco. Nur nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 2006, blieb er wegen der Geburt seiner heute zwölfjährigen Tochter für "drei, vier Jahre" der ATP-Tour fern.
„Man muss im Leben das machen, was einem Spaß macht. Außerdem kann man manche Dinge nur machen, wenn man noch jung genug dafür ist“, will Blanco nicht über die Reisestrapazen jammern, die nun schon fast drei Jahrzehnte fester Bestandteil seines Lebens sind.
Blanco vermisst bei jungen Spielern nötige Härte
Diese Härte zu sich selbst vermisst der Spanier übrigens bei vielen jungen nachrückenden Spielern. „Viele Spieler werden noch mit 19, 20 Jahren von ihren Eltern begleitet. Wie sollen diese Spieler jemals jene Selbständigkeit lernen, die man als Tennis-Profi haben muss?“ fragt sich Blanco, der selbst früh aus dem elterlichen Haus zog. „Mit 16, 17 Jahren wohnte ich alleine und konnte selbst für mich kochen und alles erledigen.“
Kein Wunder, dass die Zusammenarbeit mit Bresnik, der ebenfalls regelmäßig bei seinen Spielern eine gewisse Härte zu sich selbst einfordert, bis jetzt gut funktioniert.
Für Blanco ist Thiem einer der ganz wenigen Spieler, die Nadal auf Sand ernsthaft gefährden können. „Ansonsten sehe ich eigentlich nur noch Novak Djokovic – wenn er fit ist – oder Juan Martin Del Potro“, prophezeit Blanco seinem Schützling eine erfolgreiche Zukunft, bei der er selbst ein Bestandteil davon sein will.