Eine Riesenüberraschung setzt es in der Nacht auf Dienstag beim ATP-1000-Turnier von Indian Wells.
Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic muss sich überraschend schon in der dritten Runde verabschieden. Der Serbe unterliegt dem erst 20-jährigen Lucky Loser Luca Nardi mit 4:6, 6:3, 3:6.
Nardi ist nur die Nummer 123 der Welt. Noch nie zuvor in seiner Karriere verlor Djokovic bei einem Grand-Slam- oder ATP-1000-Turnier gegen einen im ATP-Ranking schlechter platzierten Spieler. Außerdem ist Nardi der viertschlechtest gerankte Spieler, der bei einem 1000er-Event eine amtierende Nummer eins schlagen konnte.
"Ich glaube, dass mich vor diesem Abend niemand gekannt hat", grinste Nardi nach seinem erst fünften Sieg auf ATP-Tour-Level. "Ich hoffe, dass den Leuten das Match gefallen hat. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich damit.
Nardi siegt dank aggressiver Spielweise
Dass Nardi einiges auf dem Kasten hat, bewies er bereits in Runde zwei mit seinem Sieg über den Chinesen Zhang Zhizhen - es war sein erster Sieg über einen Top-50-Spieler. An diese starke Leistung schließt der Italiener auch in seinem Spiel gegen Djokovic an.
Mit seiner extrem aggressiven Spielweise brachte er sogar Defensivkünstler Djokovic immer wieder zur Verzweiflung. Vor allem zu Beginn des dritten Satzes entwickelte sich so eine Partie auf einem extrem hohen Niveau. Beim Stand von 1:1 wehrte der Serbe zunächst drei Breakbälle ab, um doch noch auf 1:1 auszugleichen. Bei einem 0:40 beim Stand von 2:3 kann Djokovic schließlich aber nicht mehr seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Der italiener holt sich das entscheidende Break.
Den knappen Vorsprung bringt Nardi schließlich ins Ziel. "ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich meine Nerven in Zaum bringen konnte", lacht Nardi nach der Partie. "Ich glaube, es ist ein kleines Wunder. Ich bin schließlich nur ein 20-jähriger Bursch, der um die Top 100 steht und jetzt habe ich Novak geschlagen. Völlig verrückt!" Nardi bekommt es nun mit dem US-Amerikaner Tommy Paul zu tun, der sich gegen Frankreichs Ugo Umbert mit 6:4, 6:4 durchsetzt.
Medvedev zwingt Korda in die Knie
Ein hochklassiges Niveau liefern sich auch Daniil Medvedev und Sebastian Korda. Nach über zweieinhalb Stunden setzt sich schließlich der an vier gesetzt Russe mit 6:4, 5.7, 6:3 durch. Altstar Gael Monfils zwingt Cameron Norrie (GBR/28) mit 6:7 (5), 7:6 (5), 6:3 in die Knie.