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Ofner wirft die Nummer 1 des Turniers aus

Tennis-Shooting-Star ringt im Kitzbühel-Achtelfinale auch die Nummer 1 nieder:

Ofner wirft die Nummer 1 des Turniers aus Foto: © GEPA

Die nächste Sensation ist perfekt!

Österreichs Tennis-Shooting-Star Sebastian Ofner wirft im Achtelfinale des Generali Open in Kitzbühel die Nummer 1 des Turniers, Pablo Cuevas aus Uruguay, raus.

Der 21-Jährige setzt sich mit 6:3,2:6,7:6(3) durch und trifft in seinem ersten ATP-Viertelfinale auf Renzo Olivo (ARG), der Landsmann Horacio Zeballos (8) 7:6(4),6:2 schlägt.

"Ich bin mega-happy, ich weiß gar nicht, wie ich den Tie-Break gespielt habe", so Ofner im "ORF".

Die Partie musste zwischenzeitlich wegen Regens unterbrochen werden.

4000 Zuschauer sind begeistert

Ofner, der in Wimbledon bei seinem ersten Rasenturnier und erstem Grand-Slam-Turnier aus der Qualifikation heraus bis in die dritte Runde vorgestoßen war, schickt sich an, auch bei seiner Kitzbühel-Premiere ganz weit zu kommen. Denn im Viertelfinale muss er sich vor dem Argentinier Renzo Olivo, dem 118. im ATP-Ranking, keinesfalls fürchten.

Denn wer die Nummer eins des Turniers aus dem Bewerb nimmt, der hat alle Möglichkeiten. Es war vor rund 4.000 begeisterten Zuschauern im Stadion ein Match auf des Messers Schneide zwischen dem Youngster aus der Steiermark und dem abgebrühten Weltranglisten-27. Ofner begann sehr stark, schaffte gleich ein Break zum 2:0 und hatte schon nach 26 Minuten den ersten Satz mit 6:3 in der Tasche.

Ofner, der im gesamten Match immer wieder mit seiner krachenden, beidhändigen Rückhand auch sehenswerte Winner entlang der Linie schlug, ließ danach etwas nach. Cuevas, der sein erstes Kitz-Match nach einem Freilos spielte und sich wohl auch erst an die Höhenlage anpassen musste, steigerte sich hingegen. Beim Stand von 5:2 für Cuevas, 15:30 Aufschlag Ofner musste das Match wegen eines einsetzenden Unwetters für fast 90 Minuten unterbrochen werden.

"Da hatte ich kurz Gänsehaut"

Zwar verlor Ofner nach Wiederbeginn schnell seinen Aufschlag und damit den Satz. Doch im dritten Durchgang wurden die Karten neu gemischt. "Es war ein bisserl schwierig, weil ich den zweiten Satz relativ glatt verloren habe. Aber ich habe dann im dritten gesagt, jetzt gebe ich noch einmal alles und geschaut, dass ich bei meinen Aufschlag-Spielen solide bin", resümierte Ofner später. "Es hat ganz gut gepasst."

Besonders knapp vor dem Aus stand Ofner bei 4:5 und 0:30 bei eigenem Aufschlag. Der ÖTV-Vertragsspieler, der seit einem Jahr in Kooperation des ÖTV mit der Akademie von Günter Bresnik trainiert, fing sich aber und rettete sich ins Tiebreak. "Ich war froh, dass ich ins Tiebreak gekommen bin. Es waren doch ein paar brenzlige Situationen bei meinen Aufschlag-Spielen. Im Tiebreak habe ich mir nur gedacht, dranbleiben, fokussiert sein, so locker wie möglich."

Vor einem halben Jahr noch weitgehend unbekannt, peitschten die begeisterten Zuschauer den Jungstar zur Sensation. "Als ich den Ball zum 5:1, den Vorhand-Longline-Winner geschlagen habe, da habe ich kurz Gänsehaut gehabt. Weil so etwas habe ich noch nie erlebt", erinnerte sich Ofner an den tosenden Applaus kurz vor dem Sieg im Tiebreak.

Ofner hatte sich die Sensation schon vor dem Match erhofft. "Natürlich habe ich es mir zugetraut. Weil wenn ich es mir nicht zutraue, dann brauche ich nicht auf den Platz zu gehen."

Wie Wimbledon-Erfahrung ihm nun hilft

Auch wenn er im ersten und dritten Satz sehr starkes Tennis gezeigt hat, am Zenit sieht er sich auch bei aktuellem Vermögen noch nicht. "Es war schon sehr gut, aber da ist sicherlich noch einiges drinnen. Gegen Jack Sock war der fünfte Satz besser", erinnerte er sich an das Zweitrundenmatch von Wimbledon.

Und genau diese Wimbledon-Erfahrung, die helfe ihm auch, das alles zu realisieren. "Das hat mir schon sehr geholfen. Aber vor heimischem Publikum zu spielen, ist schon etwas sehr Besonderes."

Mit dem Begriff "Rampensau" kann Ofner durchaus etwas anfangen. "Ich spiele schon sehr gerne vor Leuten. Von dem her würde ich mich schon so bezeichnen", meinte er schmunzelnd. Ob er sich nun in Kitzbühel sogar den Titel zutraut? "Natürlich denke ich drüber nach", gab Ofner zu und ergänzte, "aber da bin ich noch so weit weg. Da schaue ich lieber von Spiel zu Spiel und fokussiere mich auf die nächste Runde."

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