Die anstehende Wachablöse im Herren-Tennis zeichnet sich nun auch bei den ATP World Tour Finals in London ab.
Zwar sind mit Rafael Nadal und Roger Federer die beiden topgesetzten Spieler zwei altbekannte Namen an der Spitze zu finden, dafür befinden sich unter den acht Startern heuer gleich drei Debütanten.
Alexander Zverev, Grigor Dimitrov und Jack Sock sind erstmals in London mit dabei. Und für Dominic Thiem und David Goffin ist es jeweils erst der zweite Auftritt in der O2-Arena.
Wir stellen euch aus diesem Grund die acht London-Starter etwas näher vor. Den Beginn macht die Gruppe "Pete Sampras":
Rafael Nadal
Beginnen wir mit jemanden, der eigentlich gar keine Vorstellung benötigen würde: Rafael Nadal wird heuer das Jahr zum vierten Mal in seiner Karriere als Nummer 1 beenden und ist zum achten Mal in London mit dabei. Für den Titel reichte es bislang allerdings noch nie. 2010 (gegen Roger Federer) und 2013 (gegen Novak Djokovic) verlor der 31-jährige Spanier jeweils im Endspiel. Im Vorjahr fehlte er wegen einer Knie-Operation und auch heuer steht hinter seinem Antreten ein kleines Fragezeichen, da die Knie zuletzt wieder einige Probleme machten. So zog Nadal als Vorsichtsmaßnahme nach dem Achtelfinale aus dem ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy heraus. Im Head-to-Head gegen Thiem liegt der 15-fache Grand-Slam-Gewinner mit 5:2 klar voran. Alle diese sieben Duelle gingen allerdings auf Sand über die Bühne.
Dominic Thiem
Dass die aktuelle Form von Dominic Thiem zuletzt etwas zu wünschen übrig ließ, wird wohl keinem LAOLA1-User verborgen geblieben sein. Für das ATP World Tour Finale ist der 24-jährige Lichtenwörther aber trotzdem wieder zuversichtlich. Seine Probleme mit den offenen Wunden an den Zehen hat er nun im Griff. Einige Fußspezialisten haben eine Besserung gebracht. "Ein Halbfinale wäre super, aber ich glaube, dass ich im Match (zuletzt) zu schwach gespielt habe, dass ich mir da ein Halbfinale vornehmen kann. Wenn es passiert, wäre es wunderschön. Wenn nicht, dann hoffe ich, dass ich wieder bessere Leistungen bringe", erklärte Thiem in einem ORF-Interview.
Grigor Dimitrov
Mit 26 Jahren qualifizierte sich Grigor Dimitrov erstmals für das ATP World Tour Finale in London. Eine Leistung, die man von dem extrem talentierten durchaus schon früher erwartet hätte. Nicht umsonst wird der Wahl-Monegasse schon seit Jahren als "Mini-Federer" bezeichnet. Den hohen Erwartungen wurde Dimitrov meist aber nur teilweise gerecht. Immer wieder hatte der auf der Tour als Womanizer und Autoliebhaber bekannte Schönling mit seiner Konstanz zu kämpfen. Heuer sicherte er sich mit dem Sieg beim ATP-1000-Turnier in Cincinnati den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Zuletzt zog er sich den Unmut der österreichischen Fans zu, als er vor drei Wochen zunächst eine Wild Card für die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle annahm, dann aber in letzter Minute wegen Erschöpfung sein Antreten absagte.
David Goffin
Bereits im Vorjahr durfte David Goffin sein Debüt in der Londoner O2-Arena geben: Da Gael Monfils nach seinen Niederlagen gegen Milos Raonic und Dominic Thiem verletzungsbedingt auf sein drittes Gruppenspiel verzichtete, durfte der Belgier einspringen. Gegen Novak Djokovic reichte es dann aber nur zu drei Game-Gewinnen. Diese Bilanz sollte Goffin heuer mit Leichtigkeit toppen können. Die Hallen-Bilanz ist 2017 aber noch etwas durchwachsen: In Antwerpen scheiterte er am griechischen Nobody Stefanos Tsitsipas. Danach schaffte es Goffin in Basel zwar bis ins Halbfinale, in Paris-Bercy war dann aber schon wieder früh gegen Julien Benneteau Endstation. Dafür überzeugte Goffin, der als einer der besten Rückschläger auf der Tour gilt, kurz davor mit seinen Turniersiegen in Shenzhen und Tokio.
Gruppe Pete Sampras - Head-to-Head
Rafael Nadal | Dominic Thiem | Grigor Dimitrov | David Goffin | |
---|---|---|---|---|
Rafael Nadal | - | 5:2 | 10:1 | 2:0 |
Dominic Thiem | 2:5 | - | 2:1 | 3:6 |
Grigor Dimitrov | 1:10 | 1:2 | - | 3:1 |
David Goffin | 0:2 | 6:3 | 1:3 | - |