Riesenjubel bei Lukas Neumayer! Der 22-Jährige zog mit einem 2:0-Sieg in Sätzen über den Deutschen Rudolf Molleker ins Finale der NÖ-Open in Tulln ein (Hier nachlesen>>>).
Im Finale trifft der ÖTV-Youngster auf den Briten Jan Choinski (ATP-276.), der im Halbfinale den Tschechen Filip Nicod (ATP-337.) besiegte.
Neumayer macht sich damit auf die Jagd nach seinem ersten Challenger-Titel. Bereits zwei Mal schaffte er es in ein Finale, zum großen Wurf reichte es bis dato aber nicht.
Im LAOLA1-Interview direkt nach seinem Halbfinal-Erfolg spricht er über sein Erfolgsrezept in Tulln, die Zusammenarbeit mit Leichtathlet Dominik Distelberger und die heimische Tennis-Zukunft nach der Ära Thiem.
Diese 20 Österreicher knackten die Top 100 des ATP-Rankings
LAOLA1: Was sagst du zu deinem Erfolgslauf in Tulln?
Lukas Neumayer: Ich bin extrem glücklich. Meine Erwartungen für Tulln waren eigentlich nicht so hoch, weil ich in den letzten Jahren hier nicht so gut gespielt habe. Es hat heuer aber schon im ersten Match sehr gut funktioniert. Ich habe die positive Energie mitgenommen und es ist dann sogar noch immer besser geworden. Jetzt spiele ich schon mit einem großen Selbstvertrauen.
LAOLA1: Wobei die Bedingungen vor allem im Halbfinale sehr schwierig waren. Der Wind hat es nicht leicht gemacht.
Neumayer: Es war heute komplett anders als die letzten drei Tage. Ich habe es schon beim Einspielen gemerkt. Es ist wichtig, dass man sich da nicht ärgert und ruhig bleibt.
"Es funktioniert schon sehr gut, aber das geht sicher noch besser."
LAOLA1: Du spielst schon die ganze Woche sehr aggressiv und versuchst immer am Drücker zu bleiben. Ein Erfolgsrezept?
Neumayer: Auf jeden Fall. Es funktioniert schon sehr gut, aber das geht sicher noch besser. Es ist das Ziel, es vom Training ins Match umzusetzen. Ich arbeite daran, dass es noch besser wird.
LAOLA1: Hat es in Tulln diesbezüglich einen Leistungssprung gegeben?
Neumayer: Nein, eigentlich nicht. Ich habe schon in den letzten Wochen gut gespielt. Das Turnier ist überall ähnlich hoch. Du kannst fünf Mal hintereinander in der ersten Woche verlieren oder ein Turnier gewinnen. Das sind immer Kleinigkeiten. Diese Woche passt einfach alles zusammen.
LAOLA1: Du arbeitest mit Dominik Distelberger zusammen, um körperlich auf die nächste Stufe zu kommen. Was kannst du über diese Zusammenarbeit erzählen?
Neumayer: Ich arbeite seit Ende letzten Jahres mit ihm zusammen. Vor allem im Kraftbereich haben wir da zulegen können. Ich habe an Muskeln zulegen können. Das sieht man auch. Das ist extrem wichtig. Und hilft im Grundspiel. Ich habe zudem jetzt vier Matches in Tulln gespielt und bin sicher noch nicht an meinem Limit.
LAOLA1: Wenn du den Titel holst, könntest du im ATP-Ranking auf etwa 225 nach oben zischen.
Neumayer: Ich glaube, mein Career High ist um die 250. Mein Ziel ist es, dass ich bei den Australian Open in der Quali antreten kann. Da bin ich auf einem guten Weg. Natürlich will ich jetzt im dritten Finale endlich meinen ersten Challenger-Ttel holen.
LAOLA1: Was kannst du an deinem Spiel noch verbessern?
Neumayer: Von der Grundlinie kann ich noch aggressiver spielen. Im Vergleich zum Training ist es im Match noch nicht so ganz. Ich bin ganz zufrieden, wie es derzeit läuft.
LAOLA1: Jurij Rodionov steht heute im Halbfinale von Cassis. Wie wichtig ist es, dass ihr nach dem Thiem-Rücktritt und der Ofner-Verletzung zeigen könnt, dass ihr auch im Tennis aufzeigen könnt.
Neumayer: Es ist extrem wichtig für unseren Sport. Wir haben ein paar Junge, die in den nächsten Jahren in die Top 100 kommen. Wenn die das schaffen, wäre es extrem wichtig für Österreich.
LAOLA1: Final-Gegner Jan Choinski ist ein Stallkollege. Er trainiert ebenfalls bei Günter Bresnik.
Neumayer: Den kenne ich natürlich schon. Ich werde mich aber auf mich konzentrieren. Ich weiß, dass ich gegen ihn gewinnen kann.
LAOLA1: Deine Familie ist extra an diesem Wochenende wegen dir nach Tulln gekommen. Was bedeutet dir das?
Neumayer: Natürlich ist der Druck dadurch ein bisschen größer, aber ich freue mich natürlich extrem, dass sie da sind. Auch mein 8-jähriger Bruder Philipp ist dabei. Er ist extrem tennisbegeistert und will auch einmal Profi werden. Er trainiert viel und ist talentierter als ich. (lächelt)
LAOLA1: Wie ist der Kontakt mit den anderen österreichischen Spielern?
Neumayer: Jurij sehe ich eher weniger, weil er in Österreich wenig Turniere spielt. Aber Joel trainiert wie ich in der Südstadt und den Filip Misolic sehe ich auch oft. Vor allem mit Joel trainiere ich viel und das ist sicher wichtig, dass man da einen zweiten Spieler hat, mit dem man sich messen und gegenseitig pushen kann.