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Thiem: So beurteilt er sein Comeback in Marbella

Automatismen fehlen noch, auch die Vorhand "richtet noch zu wenig Schaden an":

Thiem: So beurteilt er sein Comeback in Marbella Foto: © GEPA

Dominic Thiem ist hochoffiziell zurück im Tennis-Geschäft.

Nach über neunmonatiger Verletzungspause bestritt der Niederösterreicher sein Comeback beim ATP-Challenger in Marbella, wo er allerdings nach der ersten Runde wieder die Segel streichen muss.

Gegen den Argentinier Pedro Cachin zaubert Thiem immer wieder starke Schläge aus seinem Handgelenk, insgesamt ist dem ehemaligen US-Open-Sieger die fehlende Matchpraxis deutlich anzumerken. Nach 81 Minuten ist die 3:6, 4:6-Niederlage gegen die Nummer 228 der ATP-Weltrangliste besiegelt.

"Es hat sehr gut getan, wieder auf dem Platz zu stehen", sagt der Lichtenwörther vor dem "ORF"-Mikrofon. "Das Ergebnis war zweitrangig. Wichtig ist, dass ich das Match gut runtergespielt habe, es keine körperlichen Probleme gegeben hat", freut sich Thiem, dass sein Handgelenk auch im Ernstfall keinerlei Probleme bereitet.

Thiem muss noch an den Automatismen schrauben

"Es war natürlich nicht alles perfekt, es sind noch sehr viele Sachen eingerostet. In so einer langen Zeit gehen auch viele Sachen verloren, die nur mit der Matchpraxis zurückkommen werden", weiß Österreichs Tennis-Aushängeschild. "Heute habe ich den ersten Schritt dazu getan und es war schlussendlich genau so, wie ich es mir erwartet habe."

Die fehlende Matchpraxis war insbesondere zu Beginn der Partie zu sehen, als Thiem innerhalb kürzester Zeit mit 0:5 zurücklag. Daraufhin gelangen der ehemaligen Nummer drei der Welt drei Games in Folge, ehe Cachin zum 6:3-Satzgewinn ausservierte.

Falsche Erwartungen an das Spiel habe er keine gehabt. "Ich wusste, wie ich im Training gespielt habe", so Thiem. Zurzeit sei er noch damit beschäftigt, die Automatismen wieder in sein Spiel einzupflegen. "Es lief alles okay, aber null automatisch. Ich denke noch bei jedem Schlag nach, wo muss ich den hinspielen? Wo muss ich mich danach positionieren?"

"Vorhand richtet noch zu wenig Schaden an"

Es sei noch "kein Spielfluss drinnen, den kann man auch nicht im Training bekommen. Die letzten Prozente, die extrem wichtig sind, bekommt man nur im Match", erklärt Österreichs Sportler des Jahres 2020 weiter.

Einer seiner Parade-Schläge, die Rückhand-Longline, hat ab und an schon sehr gut funktioniert, "mit der gewinne ich aber keine Spiele." Vielmehr muss er noch an seiner Vorhand arbeiten, "die noch zu wenig Schaden anrichtet", meint Thiem, dem noch das Selbstvertrauen fehlt. Er macht sich keine Sorgen: "Das ist völlig normal."

In Marbella habe er sich im Training von Tag zu Tag gesteigert, "beim Match lässt man immer ein paar Prozente in der Umkleidekabine. Von daher war das völlig okay", zieht Thiem nach seinem Verletzungs-Comeback ein zufriedendes Fazit.

Ambiente in Marbella hinterließ Eindruck

Grundsätzlich stimmt es den Niederösterreicher glücklich, wieder auf der Tour vertreten zu sein. Vom Ambiente in Marbella war Thiem beeindruckt: "Sowohl von der Besetzung als auch vom Ganzen rundherum war das wie bei einem ATP-Turnier." Besonders freut es ihn, dass die Rückkehr vor Zuschauern stattfand.

"Es ist toll, vor Zuschauern gespielt zu haben. Es war richtig cool, eine tolle Stimmung." Nun richtet er den Fokus wieder auf das Training, "dort heißt es jeden Tag arbeiten, dass sich mein Zustand weiter verbessert und ich natürlich so viel Matchpraxis wie möglich in den nächsten Wochen bekomme."

Die nächste Gelegenheit, weitere Matches auf dem Weg zurück an die Weltspitze zu bestreiten, hat Thiem aller Voraussicht nach bereits in der kommenden Woche. Dann soll wieder die Rückkehr auf die ATP-Tour erfolgen und zwar beim ATP-250-Turnier in Marrakesch.


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