Rafael Nadal ist der neue Botschafter des saudi-arabischen Tennisverbands.
Die Rolle des 22-fachen Grand-Slam-Siegers sieht vor, dass der Spanier jährlich Zeit im Königreich verbringen wird, um Kinder zu trainieren und das Interesse am Sport zu steigern.
Trainingsakademie geplant
Auch eine Trainingsakademie sei geplant, teilte der Verband mit. "Überall, wo man in Saudi-Arabien hinschaut, sieht man Wachstum und Fortschritt. Ich freue mich, ein Teil davon zu sein", sagte Nadal in einer Mitteilung.
Er möchte dem Sport helfen, in der ganzen Welt zu wachsen, betonte der 37-Jährige. "In Saudi-Arabien gibt es großes Potenzial", ergänzte Nadal, der eine Teilnahme bei den Australian Open wegen einer Muskelverletzung hatte absagen müssen.
Saudi-Arabien in Tenniswelt angekommen
Die ATP-Tour der Männer hatte im vergangenen August bekanntgegeben, dass die Next Gen Finals für U21-Spieler bis 2027 in Dschidda stattfinden werden.
Nach mehreren Schau-Matches mit Stars wie Novak Djokovic oder Carlos Alcaraz sind das die ersten offiziellen Turniere im Wüstenstaat. Die Frauen-Tour WTA könnte ihre Finals ebenfalls künftig in Saudi-Arabien austragen, derzeit werden Gespräche geführt.
Kritik der WTA
Allerdings betonte der WTA-Vorsitzende Steve Simon, dass das Land als Austragungsort für Turniere der Frauen-Tour "große Probleme" aufwerfe. Das sieht auch die Weltranglistenerste Iga Swiatek so. Einige Dinge seien für Frauen in der Region "nicht einfach", betonte die Polin nach ihrem Erstrundensieg bei den Australian Open am Dienstag.
Über Nadals Entscheidung habe sie nicht Bescheid gewusst. "Anscheinend ist der Männersport schon in Saudi-Arabien angekommen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung ist oder nicht", sagte Swiatek und ergänzte: "Offensichtlich wollen sich auch diese Länder politisch und soziologisch verändern und verbessern."
Sportswashing-Vorwurf
In der jüngeren Vergangenheit investierte Saudi-Arabien hohe Geldsummen in Sportarten wie Fußball, Formel 1, Boxen oder Golf.
Kritiker werfen dem Land vor, angesichts seiner Menschenrechtslage "Sportswashing" für ein besseres Image zu betreiben.
Das Königreich bestreitet die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen und sagt, dass es die nationale Sicherheit durch seine Gesetze schütze.