Das Jahr 2019 endet für Rafael Nadal auf dem Thron der Tennis-Weltrangliste.
Die spannenden und erfolgreichen zwölf Monate des 33-jährigen Mallorquiner lesen sich mit dem 18. und 19. Grand-Slam-Erfolg in Roland Garrons und New York triumphal. Zudem eroberte Nadal die Titel bei den Masters-Turnieren von Rom und Montreal. Zum Abschluss krönte er sich mit Spanien im eigenen Land zum Davis-Cup-Helden.
Ein Triumphzug, der über eine schwierige erste Jahreshälfte hinwegtäuscht. Gegenüber dem Zeitungsportal "As" zieht Nadal eine mässig gute Jahresbilanz.
Nadal: "Müde und Demoralisiert"
Anfang des Jahres musste "Rafa" auf das Turnier im australischen Brisbane verzichten. Seine Zweifel plagten ihn bis ins Finale der Australian Open, wo Nadal deutlich im Finale an Djokovic scheiterte. Bei seinem Auftritt in Acapulco behinderten ihn Schmerzen im Handgelenk. Einer der "schwierigsten Momente" macht der 33-Jährige bei den Indian Wells ausfindig, als er den Halbfinal gegen Federer wegen einer Knieverletzung absagen musste.
"Ich war müde und demoralisiert", sagte Nadal über die kurze Vorbereitung für den Feldzug auf Sand: "Ich hatte einige schlechte Wochen zu Hause, körperlich wie auch seelisch." Selbst bei den Masters in Monte Carlo spielte Nadal mit einer Nagel-Infektion samt entzündetem Finger. Sein ganze Leben habe er trainiert, nicht aufzugeben.
Knackpunkt Barcelona
Just in Barcelona, wo Nadal im Halbfinale dem späteren Sieger Dominic Thiem mit 4:6 und 4:6 unterlag, gelang ihm der langersehnte Turnaround. Mit dem Gefühl, nicht weit von der Wunschform entfernt zu sein, reiste er nach Rom, wo er seinen ersten Titel im Jahr 2019 bejubeln durfte.
Mit einer kräftigen Portion Selbstbewusstsein setzte Nadal zum 12. Höhenflug in Roland Garros an und beendete die Saison im totalen Hoch. In New York holte er seinen 19. Grand-Slam-Titel, in London stürzte er Novak Djokovic vom Thron und krönte sich daheim in Spanien mit dem Davis-Cup-Sieg zum Helden.
Nadal trennt nur noch ein Major-Sieg von Roger Federers Rekord.
Hauptziel: Gesund bleiben
Für den Mallorquiner ist zuviel Ehrgeiz ungesund. Sein persönliches Hauptziel für das kommende Jahr lautet gesund bleiben und weiterhin alles geben. "Solange ich gesund bin, bin ich glücklich. Wenn nicht, wird das Leben sehr viel komplizierter", meinte Nadal.
Seiner Heimatinsel ist Nadal trotz lukrativer Angebote diverser Akademien Treu geblieben. Für den 19-fachen Grand-Slam-Triumphator "eine der besten Entscheidungen". Seine Zauberformel heißt "mehr Aggressivität", darunter zählt die Verbesserung seines Aufschlags, den er zu früheren Jahren viel zu oft abgegeben habe: "Lernst du aus Vergangenem, verbesserst du dich für die Zukunft."
Der neuen Generation um Thiem, Tsitsipas, Medwedew oder Shapovalov will Nadal weiterhin trotzen. "Man sagte mir immer, dass ich mit meinem Stil nicht lange spielen würde. So rechnete ich immer damit, in meinem Alter längst in Rente zu sein." Stattdessen geigt "Rafa" in der Tenniswelt weiter auf und kann 2020 zum Größten aller Zeiten werden.