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Djokovic kritisiert Sinner-Deal: "Es ist nicht fair"

Der Serbe meldete sich nach dem Urteil gegen den Südtiroler ebenfalls zu Wort und sieht das Vertrauen in das Anti-Doping-System infrage gestellt.

Djokovic kritisiert Sinner-Deal: Foto: © getty

Aus Sicht von Novak Djokovic hat eine Mehrheit der Tennisprofis nach dem Fall von Jannik Sinner das Vertrauen in das Anti-Doping-System verloren.

Es gebe das Gefühl einer Vorzugsbehandlung, sagte der Rekord-Grand-Slam-Gewinner in Doha. "Eine Mehrheit der Spieler denkt, dass es nicht fair ist. Eine Mehrheit der Spieler denkt, dass es eine Bevorzugung gibt", meinte der Serbe nach Sinners Sperre für drei Monate. Der Weltranglistenerste war im März 2024 positiv getestet worden.

Der Südtiroler hatte angegeben, dass das verbotene Mittel Clostebol bei einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die verantwortliche Tennis-Agentur ITIA sah kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit und verzichtete auf eine Sperre.

Dagegen ging die Welt-Anti-Doping-Agentur vor. Bis zum 4. Mai darf Sinner nun keine Turniere spielen - rechtzeitig vor den French Open, die am 25. Mai in Paris beginnen, endet die Sperre.

"Mangel an Vertrauen"

"Es ist kein gutes Bild für unseren Sport, das ist sicher. Es gibt eine Mehrheit an Spielern, mit denen ich in der Umkleide gesprochen habe - nicht nur in den vergangenen Tagen, sondern auch den vergangenen Monaten - die nicht glücklich sind, wie mit dem gesamten Prozess umgegangen wurde", sagte Djokovic. "Aktuell gibt es grundsätzlich einen Mangel an Vertrauen sowohl von männlichen als auch weiblichen Tennisprofis gegenüber der WADA und der ITIA und dem gesamten Prozess."

Auch im Fall der Weltranglistenzweiten Iga Swiatek hatte es Vorwürfe mangelnder Transparenz gegeben. Die Polin war im vergangenen Jahr für einen Monat gesperrt worden, nachdem sie positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet wurde. Die frühere Nummer eins erklärte dies mit einem nicht verschreibungspflichtigen Medikament gegen die Folgen von Jetlag. Die Verunreinigung dieses Medikaments habe zum positiven Testergebnis geführt.

Djokovic betonte, dass er nicht die Unschuld von Sinner und Swiatek in Zweifel ziehe. Er forderte die Sport-Institutionen jedoch auf, den Prozess zur Behandlung von Dopingfällen zu überarbeiten, "weil das System und die Strukturen offensichtlich nicht funktionieren".


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