Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Oliver Marach und Mate Pavic ist am Sonntag im Achtelfinale zu Ende gegangen. Nur kurze Zeit nach dem Ausscheiden bei den French Open steht auch schon fest, mit wem Marach in Zukunft aufschlagen wird.
Der 38-Jährige gibt bekannt, sich mit seinem Landsmann Jürgen Melzer zu verbünden. Die beiden sollen bereits gemeinsam in die Rasensaison starten. Der erste Einsatz ist für Halle oder Queens geplant.
Melzer hatte eigentlich mit Nicolas Mahut bis inklusive Wimbledon ausgemacht, doch der Franzose möchte eventuell in Queens mit Andy Murray spielen und sich zudem vielleicht doch wieder vermehrt im Einzel versuchen.
"Ich werde mit dem Jürgen spielen", meint Marach gegenüber der "APA". Mit Melzer müsse er noch genauer planen. "Wir wollen ein gutes Team aufstellen mit einem Coach, weil jetzt alles sehr kurzfristig passiert ist", sagt der Steirer.
Fokus bereits auf Olympia?
Natürlich ist Marach/Melzer auch ein Projekt mit Blickrichtung Olympia. "Es ist noch eine Zeit bis dahin. Wir müssen uns auch ein bisserl Zeit geben, um uns ein gutes Spielsystem aufzubauen", sagt Melzer.
Allerdings beginnt die Qualifikationszeit nach den French Open, von dem her also ist das Timing nicht so übel. Auch ein Seitenwechsel (Marach spielt eigentlich lieber auf der Vorteilseite, Anm.) ist angedacht. Schon im Mixed in Paris versucht sich der Steirer auf der für ihn ungewohnten Einstandseite.
Im Doppel hatte sich das als Nummer 4 gesetzte österreichisch-kroatische Duo zuvor den aufstrebenden Deutschen Kevin Krawietz/Andreas Mies knapp mit 7:5,3:6,5:7 beugen müssen.
Marach/Pavic haben im Vorjahr das Endspiel in Roland Garros erreicht, Marach wird dadurch natürlich im Ranking an Boden verlieren. Pavic spielt ab sofort mit dem Brasilianer Bruno Soares.
Marach im Mixed-Bewerb weiter
Der Sieg im Mixed am Abend, gemeinsam mit Chan Hao-ching aus Taipeh, konnte Marach natürlich über das Doppel-Aus nicht trösten. "Mixed spiele ich zum Spaß. Das Doppel ist bitter. Mate hat sich beim Aufwärmen am Rücken verletzt und wir wussten nicht, ob er spielen kann", erzählt Marach. Danach habe Pavic aber fast normal gespielt.
"Bei meinen Service-Games haben wir dann aber gesehen, dass er sich nicht so schnell bewegen kann. Im dritten Satz hat Mate bei 5:5 das Break bekommen. Das tut schon weh, weil die Auslosung war richtig gut."
Marach/Pavic hatten 2018 die Australian Open gewonnen, den ersten Major-Titel auch für Marach, und standen 2017 im Wimbledon-Endspiel. Die beiden hatten zuletzt vor Paris noch den Titel in Genf geholt, es war ihr sechster und letzter gemeinsamer Turniersieg.
"Man muss sagen, es ist alles zusammen beschissen. Es lösen sich drei Top-Teams mitten im Jahr auf, was im Tennis-Doppel noch nie passiert ist." Marach/Pavic waren 2018 zum Nummer-1-Team des Jahres gewählt worden. Doch zumindest hat er nun einen verlässlichen Partner aus dem eigenen Land gefunden.