news

Weissborn/Arneodo verlieren Finale mit zwei Matchbällen

Der Wiener muss sich im Finale von Monte Carlo mit Partner Arneodo hauchdünn geschlagen geben.

Weissborn/Arneodo verlieren Finale mit zwei Matchbällen Foto: © getty

Die ganz große Sensation bleib Sam Weissborn und seinem Partner Romain Arneodo beim ATP-1000-Turnier in Monte Carlo dann schließlich doch hauchdünn verwehrt. 

Das Überraschungs-Duo, nur dank einer Wild Card überhaupt im Hauptbewerb, muss sich am Sonntag im Endspiel des mit 6,2 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Klassikers der kroatisch-amerikanischen Paarung Ivan Dodig/Austin Krajicek trotz zweier Matchbälle knapp mit 0:6, 6:4, 12:14 geschlagen geben.

Nach dem total verkorksten ersten Satz kämpfen sich Arneodo/Weissborn in die Partie  zurück und erzwingen ein Match-Tiebreak. In diesem liegen sie nach einer 6:4-Führung, mit 6:8 zurück und holen sich bei 10:9 und 11:0 jeweils einen Matchball bei gegnerischem Aufschlag.

Die klar zu favorisierenden Dodig/Krajicek verwerten schlussendlich aber ihren dritten Matchball.

Weissborn/Arneodo mit total verkorkstem Start

Das Match hatte klar zugunsten der Favoriten begonnen, in nur 23 Minuten schienen die Weichen zum Sieg schnell gestellt. Weissborn hatte im ersten Satz überhaupt nicht zu seinem Spiel gefunden, gerade er steigerte sich in der Folge aber umso mehr. Satz zwei verlief viel knapper, Arneodo/Weissborn wehrten im vierten Game bei 1:2 gleich vier Breakbälle ab und letztlich gelang dem Wildcard-Duo das Break zum 5:4. Gleich den ersten Satzball nutzten sie zum 1:1 in Sätzen und plötzlich war das Match komplett offen.

Das Match-Tiebreak riss die Zuschauer, allen voran Fürst Albert II., der so auf den ersten Heimtriumph eines Monegassen bei der 116. Auflage des Turniers gehofft hatte, von den Sitzen. Arneodo/Weissborn führten 6:4, gerieten 6:8 in Rückstand und wehrten bei 8:9 und 10:11 zwei Matchbälle ab. Bei 10:9 und 12:11 hatten sie selbst zwei Matchbälle, aber es sollte nicht sein. Der dritte Matchball ging an die kroatisch-amerikanische Paarung und diesen nutzten sie.

"Wir hatten eine tolle Woche"

"Ich möchte allen danken, dass wir überhaupt hier spielen konnten. Romain, wir hatten eine tolle Woche. Tut mir leid, dass wir nicht gewonnen haben", meinte Weissborn noch auf dem Court. Zuvor hatte sich sein Partner beim Fürsten und dem Publikum fast entschuldigt, dass sie den Titel nicht geholt haben. Dennoch sei der Finaleinzug für das Fürstentum schon "historisch" gewesen.

Ivan Dodig, dieses Jahr im Davis Cup schon gegen Österreich in Rijeka im Einsatz gewesen, atmete auf. "Der hat mir in einer Sammlung noch gefehlt. Jeder Spieler will dieses Prestigeturnier gewinnen", sagte der Kroate und lobte die Gegner. "Romain und Sam haben super gespielt diese Woche. Im ersten Satz war etwas falsch, weil es so leicht war. Sie haben dann gezeigt, wie gut sie spielen können."

Weissborn war erstmals überhaupt bei einem 1000er-Turnier dabei und dies auch nur dank einer Wildcard, die Lokalmatador Arneodo zu verdanken war. Er durfte nach Siegen über die Deutschen Kevin Krawietz/Tim Pütz im Halbfinale und davor über Marcelo Melo/Alexander Zverev (BRA/GER) sowie die als Nummer zwei gesetzten Rajeev Ram/Joe Salisbury (USA/GBR) aber höchst zufrieden abreisen.

Der Wiener, der mit Frau und Sohn Romeo ins Fürstentum gereist war, wird sich im Ranking gewaltig verbessern und sich von der 105. an die 61. Stelle schieben. 600 Punkte haben er und Arneodo in Monaco geholt, für den Finaleinzug teilt sich die österreichisch-monegassische Paarung 152.140 Euro Preisgeld. Zudem hat man einen Fixplatz für Roland Garros erspielt. Dodig/Krajicek erhielten 282.870 Euro.

Während die Monegassen vielleicht noch lange auf den ersten Titel eines Lokalmatadors in Monte Carlo warten müssen, wäre Weissborn "nur" ein Nachfolger als rot-weiß-roter Titelträger gewesen. Der legendäre Thomas Muster hatte das Einzel in Monaco gleich drei Mal, 1992, 1995 und 1996, für sich entschieden.

LAOLA1 TV

zum TV-Programm

Kommentare