Das ATP-1000-Turnier, mit 10,298 Millionen US-dollar dotiert, in Shanghai bekommt sein Traumfinale: Der Weltranglisten-Erste Jannik Sinner trifft am Sonntag auf Altstar Novak Djokovic.
Der topgesetzte Italiener besiegt den Tschechen Tomas Machac, der zuvor überraschend Carlos Alcaraz eliminierte, mit 6:4, 7:5. Danach setzt sich Djokovic 6:4, 7:6 (4) gegen den an sieben gereihten US-Amerikaner Taylor Fritz durch, muss dabei im Tie-Break auch einen Satzball abwehren.
Im Head-to-Head liegt Djokovic, der die Chance auf seinen 100. Titel hat, gegen Sinner mit 4:3 knapp voran. Die letzten beiden Duelle gewann allerdings der Südtiroler - zuletzt im Halbfinale der Australian Open.
Djokovic heilfroh über Zwei-Satz-Ende
"Ich tue mein Bestes um mich zu erholen, hatte einige körperliche Schwierigkeiten gestern und heute auf dem Platz", spricht Djokovic u.a. auch eine medizinische Auszeit im zweiten Satz an.
"Taylor ist in toller Form, er spielt wirklich gut, besonders auf diesem Belag und ich wusste, es wird ein großer Test für mich", gesteht Djokovic, der froh ist, nicht in den dritten Satz zu müssen.
Djokovic spielt erstmals seit fünf Jahren in China. "Das kreiert eine Energie. Ich bin mit dem Wunsch gekommen, hier das Finale zu erreichen und eine Chance auf den 100. Titel zu haben."
Sinner auch zu Jahresende Nummer 1
Obwohl er freilich noch mitten im Turnier steckt, hat Sinner einen weiteren Meilenstein erreicht. Der Südtiroler hat mit dem Finaleinzug die Nummer-1-Position so weit einzementiert, dass ihm der Tennis-Thron auch am Jahresende sicher ist.
"Das ist unglaublich, davon träumt man als Kind, allein schon diese Position nur zu erreichen. Jetzt habe ich sie am Jahresende, das ist sehr speziell." Sinner führt das ATP-Ranking seit 10. Juni an.
Am Sonntag geht Sinner nun auf seinen dritten Masters-1000-Titel 2024 nach Miami und Cincinnati los. Es wäre schon der siebente Turniersieg in diesem Jahr, in dem er auch die Australian und die US Open gewonnen hat, bzw. der insgesamt 17.
Hinter all den sportlichen Erfolgen steht aber weiterhin ein Fragezeichen für seine unmittelbare Zukunft. Nach einem Freispruch trotz zweier positiver Doping-Tests droht ihm eine Sperre, weil die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zuletzt Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne eingelegt hat.