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Außergewöhnliche Atmosphäre bei ATP-Finals

Dominic Thiem und Co. werden bei den ATP-Finals in London verwöhnt.

Außergewöhnliche Atmosphäre bei ATP-Finals Foto: © getty

Die ATP-Finals in London sind unumstritten das speziellste Tennisturnier des Jahres.

Nicht nur aufgrund des sportlichen Aspekts, dass die besten acht Spieler der abgelaufenen Saison in zwei Gruppen aufeinander treffen. Auch die Bedingungen abseits des Tenniscourts sind Extraklasse. Denn die Organisatoren tun alles, um ihre Helden gebührend zu feiern.

Mittendrin ist bereits zum dritten Mal in Folge Dominic Thiem. Richtig gewöhnen wird sich der 25-Jährige aber in seiner Karriere wohl nie an die ganz besondere Atmosphäre.

Manchmal werden die Kulissen sogar zum Einrichtungs-Gegenstand. Jeder Spieler verfügt in der O2-Arena über eine eigene Kabine, mit eigener Dusche und einer Eingangstür, die mit einem großen Bild eines Spielers sowie dem Namen verziert ist.

"Ja, das ist cool. Die erste Tür von vor zwei Jahren, die habe ich zu Hause auf der Wand aufgehängt. Die können wir uns mitnehmen", erzählte Thiem bei einer Bootsfahrt auf der Themse zum Spielerhotel der Austria Presse Agentur begeistert.

Eigener Fahrer und spezielle Spielergeschenke

Auch sonst wird den Spieler fast jeder Wunsch von den Augen abgelesen. "Ich habe einen eigenen Fahrer, der nur für mich da ist, und der auch alle Familienmitglieder abholt, das ist super", schilderte Thiem. Akkreditierungen bekommt Thiem für jeden, den er braucht. "Und das Essen auf der Anlage ist absolute Weltklasse", schwärmte Thiem.

Und wer denkt, dass sich selbst ein Millionär über ein schönes Geschenk nicht freuen kann, täuscht sich. Denn jährlich erhalten die acht besten Spieler des Jahres hier eine besondere Gabe. "Die Spielergeschenke sind sensationell. Dieses Jahr gibt es ein E-Bike, was ich unfassbar finde", meinte Thiem strahlend und erzählt weiter: "Vor zwei Jahren war es ein personalisiertes Golf-Set. Das sind wirklich Geschenke, die extreme Freude machen."

Golf gespielt hat er zwar noch nicht, aber allein das Gefühl, ein Golf-Set zu haben, bei dem auf jedem Schläger sein Name eingraviert ist, gefällt ihm.

Stars und Sternchen bei ATP-Finals

Gerade in London, wo in diesem Jahr zum zehnten Mal en suite die O2-Arena Schauplatz des "Masters" ist, trifft man auch viel Prominenz. Nächstes Jahr wird entschieden, ob die ATP ihr Saisonfinale nach 2020 in eine andere Stadt verlegt. Bewerbungen gibt es aus rund 40 Städten, hört man.

 

Spielerpräsentation in James-Bond-Manier
Foto: © getty

London ist gerade für den Chelsea-Fan Thiem fast schon ideal. Am Sonntag war ein Treffen mit Chelsea-Star Willian geplant, auch Trainer-Star Jose Mourinho oder Fußball-Ikone David Beckham hat er beim Masters schon einmal ein bisschen kennengelernt. "Von dem her ist es cool, in London zu sein, weil halt auch meistens ein paar interessante Persönlichkeiten zum Zuschauen kommen."

Gegen einen Schauplatzwechsel hätte Thiem aber auch nichts. "Es wäre auch cool, wenn es in eine andere Superstadt kommt. Aber es gibt nur wenige Städte auf der Welt, die so ein tennis-affines Publikum haben." London, Paris und New York fällt ihm da ein, wobei Paris wegen des 1000er-Turniers unmittelbar davor in Bercy wegfalle. "Es könnte aber sein, dass das Masters hierbleibt, das würde keinen stören."

Unabhängig davon wird es für Thiem "jedes Jahr ein riesengroßes Ziel sein, dass ich beim Masters dabei bin". Denn er empfindet es als "ganz große Belohnung für die Leistungen des Jahres".

 

Thiem-Dokumentation erscheint 2019

Eine Belohnung für die Fans des Dominic Thiem wird es 2019 in anderer Form geben: Denn sein neuer Sponsor Red Bull schickt seit dem Masters ein Kamerateam zu ausgewählten Turnieren und wird eine längere Dokumentation drehen. "Ja, die begleiten mich fast das ganze Jahr und machen dann eine Doku", freut sich Thiem. Der Getränkehersteller betreibt mit seinem Schützling Thiem keine offensive Werbung. "Die wollen das nicht an die große Glocke hängen", erklärte der Lichtenwörther.

Dass Red Bull von mancher Seite nicht gerade als ideales Sportgetränk dargestellt wird, beantwortet Thiem schlagfertig. "Also Didi Mateschitz trinkt sehr viel Red Bull. Wenn ich so ausschaue in dem Alter, wäre ich äußerst glücklich", sagte er lachend.

Demnächst sehen wird man den fußballbegeisterten Thiem vielleicht beim Europa-League-Schlager von Red Bull Salzburg gegen RB Leipzig. Und über den Salzburger Verein meint Thiem: "Das ist natürlich der Vorzeigeverein in Österreich. Dort wird sehr viel richtig gemacht. Von Salzburg können sich andere österreichische Vereine eine Scheibe abschneiden."

Mit einem Privatjet dieses neuen Sponsors, wie etwa auch Skispringer Gregor Schlierenzauer, wird man Thiem übrigens nur in Ausnahmefällen sehen. "Ich bin nicht so der Privatfliegertyp, das taugt mir nicht so sehr." Einerseits hat das mit Thiems Umweltbewusstsein zu tun, andererseits sei es zumeist ohnehin sehr einfach auch "normal" zu fliegen. Auch Business fliegt Thiem übrigens nur bei Langstreckenflügen.

Apropos Sponsor: ebenfalls ganz frisch ist die Verlängerung Thiems mit seinem Racket-Sponsor Babolat. Den Vertrag mit dem französischen Hersteller hat er um sechs Jahre verlängert, Thiem spielt auch mit den Saiten dieser Firma.

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