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Rom wird richtungsweisend für Thiem

Noch kein Finale in Italiens Hauptstadt - aber körperlich voll auf der Höhe:

Rom wird richtungsweisend für Thiem Foto: © getty

Dominic Thiems Befürchtungen vor dem Halbfinale des ATP-Masters-1000 von Madrid haben sich bewahrheitet. Alexander Zverev war für den Weltranglisten-Sechsten in dessen erst viertem Spiel nach seinem Comeback eine noch zu große Hürde.

"Ich habe sicher eine Lücke aufgerissen, das ist auch komplett klar", sagt der 27-jährige Niederösterreicher nach der 3:6,4:6-Niederlage am Samstag. Statt im Finale zu spielen, übersiedelt Österreichs Sportler des Jahres 2020 am Muttertag nach Rom.

Dort besteht neuerlich auf Masters-1000-Ebene die Chance, den ersten Finaleinzug in der laufenden Saison nachzuholen. Es wäre auch der erste in Rom im sechsten Anlauf, wobei für Thiem ein deutlich verlorenes Halbfinale 2017 gegen Novak Djokovic bisher das Höchste der Gefühle war.

"Hoffentlich spiele ich in Rom richtig gut", sagt Thiem. Von seinem dortigen Auftreten und Abschneiden hängt auch die weitere Turnierplanung ab, ob vor dem großen Highlight French Open noch ein Abstecher nach Lyon eingeschoben wird. "Ich werde nach Rom entscheiden, ob ich noch Matches brauche", meint der Lichtenwörther.

Pella war zuletzt kein Problem mehr, Fucsovics noch nie

In Rom wartet auf Österreichs Aushängeschild nach einem Auftakt-Freilos in der zweiten Runde der Argentinier Guido Pella oder der Ungar Marton Fucsovics. Gegen den 30-jährigen Pella führt Thiem im Head-to-Head mit 3:2 - dank drei Siegen in den jüngsten Duellen mit der Nummer 55 der Welt.

Gegen den 29-jährigen Fucsovics hat der ÖTV-Akteur nach drei Partien eine weiße Weste, zwei Matches davon fanden allerdings nur auf Quali-Ebene bzw. bei einem Future-Turnier statt.

Thiem hofft darauf, erst am Mittwoch spielen zu müssen. "Ich weiß nicht genau wie es mit dem Testen ausschaut, aber vielleicht geht  am Abend noch ein Training in Rom aus. Wenn nicht dann am Montag und Dienstag", gibt der ÖTV-Akteur Einblick in seine Planungen.

Körperlich wieder auf der Höhe

Woran es zu arbeiten gilt, wurde im Aufeinandertreffen mit Zverev deutlich. Service, Grundschläge, Aggressivität, Timing waren jene Punkte, die der US-Open-Sieger danach selbst erwähnte.

"Es waren überall kleine Problemchen. Im Training habe ich richtig gut gespielt, aber wenn man dann die ganze Zeit nur Matches spielt - so wie diese Woche - dann verschlechtern sich die Schläge wieder ein bisschen. Das ist immer so", erläutert Thiem.

In den Tagen bis zu seinem Erstauftritt auf italienischem Boden gelte es daher, das eigene Spiel "wieder zu perfektionieren". Körperliche Beschwerden, die wie auch Motivationsprobleme vor Madrid eine siebenwöchige Turnierpause als Folge hatten, gehören der Vergangenheit an.

"Körperlich geht es mir sehr gut. Ich habe im Knie keine Schmerzen und die Blasen an den Händen sind immer besser geworden. Ich hoffe, dass ich nächste Woche wieder ohne Tape spielen kann", sagt Thiem.

Feinschliff bis Paris

Spätestens bei den French Open will er wieder in Top-Form sein. Den terminlich leicht nach hinten geschobenen und Ende Mai startenden Sandplatz-Klassiker würde Thiem liebend gerne gewinnen. "Es sind fast noch drei Wochen Zeit und das ist auch gut so. Ich hoffe, dass ich bis dahin die kleine Lücke, die sich aufgetan hat, schließen kann", ist Thiem guter Dinge. "Es geht ums Spielerische, den Feinschliff." Dafür sind Partien wie in Madrid gegen Zverev "Gold wert".

Das Halbfinale in Madrid war sein erstes im Jahr 2021. Zuvor waren das Achtelfinale bei den Australian Open und das Viertelfinale in Doha die Höhepunkte gewesen. Viel Grund zu feiern hatte Thiem also in der laufenden Saison noch nicht.

Apropos Feiern: Der Muttertag ist für den ÖTV-Star nichts Besonderes. "Ich bin nicht so ein Fan vom Muttertag. Mamas machen jeden Tag sehr viel, die sollte man jeden Tag verehren", schildert der 17-fache ATP-Turniersieger seine Sicht.

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