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Ofner über Zuschauerrolle bei AO: "Tut bisserl weh"

Der 28-Jährige spricht zudem über seine Fortschritte und Ziele für das Jahr 2025.

Ofner über Zuschauerrolle bei AO: Foto: © GEPA

Wenn am Sonntag in Melbourne mit den Australian Open das erste Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt, dann wird erstmals seit vielen Jahren kein Österreicher im Männer-Einzel-Hauptfeld dabei sein.

Das schmerzt besonders Sebastian Ofner, der mitten in der Rehabilitation nach Operationen an beiden Fersen steht. Der 28-jährige Steirer hofft auf ein Comeback im März auf Challenger-Ebene. Als Ziel für 2025 hat er sich nur gesetzt, "in den Top 100 abzuschließen".

"Ein bisserl habe ich noch Schmerzen an der linken Ferse, die ist ein bisserl problematischer. Es ist jetzt die erste Woche, in der ein bisserl eine Besserung vorhanden ist", berichtete Ofner am Mittwochabend im APA-Interview.

"Diese Woche bin ich schon dreimal auf dem Platz gestanden und es war um einiges besser als die Wochen zuvor", lautete seine positive Botschaft. Ofner schlägt die Bälle derzeit hauptsächlich durch die Mitte und cross.

Schnelle Richtungswechsel machen noch Probleme

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"Schnelle Richtungswechsel sind noch ein gewisses Problem." Eine Magnetresonanztomographie zur Kontrolle zeigt eine gute Entwicklung, aber "es wird noch seine Zeit brauchen". Vor allem eben links, da es schon die zweite OP war. Rechts ist Ofner fast schmerzfrei, erzählte er.

Der ehemalige French-Open-Achtelfinalist hat sich im vergangenen September und Oktober operieren lassen. Der Schützling von Wolfgang Thiem leidet an einer "Haglundferse", das ist eine abweichende, besonders ausladende Form des Fersenbeins.

Besonders stark ausgeprägt war diese links, deshalb hatte sich Ofner schon 2021 einem Eingriff unterzogen und war danach sieben Monate ausgefallen, nachdem er zuvor sehr lange Zeit mit Schmerztabletten gespielt hatte.

Das Tückische bei der Haglundferse ist, dass die Knochen wieder nachwachsen können und dies war bei Ofner der Fall. Da er durch die Ausweichbewegung nun auch rechts Probleme hatte, ließ er gleich beide Fersen, diesmal von Peter Rettl, dem Vater seines Touringcoaches Stefan, in Graz operieren.

"Tut ein bisserl weh"

Die Australian Open kann Ofner nur aus der Ferne verfolgen. "Natürlich tut das ein bisserl weh, weil Melbourne, finde ich, das geilste Grand Slam ist. Ich hoffe natürlich, dass ich dieses Jahr noch so gut spiele, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin", stellte Ofner fest.

Es wäre sein zweiter Hauptbewerb beim "Happy Slam" gewesen. "Ich war erst seit kurzem da, wo ich immer hinwollte und dass es so schell wieder vorbei ist und ich mich wieder vorkämpfen muss, ist schon ein bitterer Beigeschmack."

Der Comeback-Monat März ist fix eingeplant. "Ich werde sicher mit Challengern starten. Die Masters-Turniere in Amerika, das wäre ein bisserl zu optimistisch." Der im Vorjahr schon bis auf Platz 37 gekletterte Mallorca-Finalist 2024 möchte mit zwei Challengern in Spanien und einem in Italien starten, wenn die Reha nach Plan verläuft.

Geschütztes Ranking soll erst später zum Einsatz kommen

Erst später will er sein ab 1. März für neun Turniere gültiges "geschütztes Ranking" einsetzen. "Entweder in Madrid oder Rom, oder ich nehme es das erste Mal dann erst in Paris", spekuliert Ofner, der weiter mit Wolfgang Thiem und Touringcoach Stefan Rettl zusammenarbeitet.

Seine Erwartungen für dieses Jahr sind logischerweise niedriger angesetzt. "Das Ziel ist definitiv, 2025 in den Top 100 abzuschließen. Das wird eh schwierig genug, so viel Zeit habe ich heuer nicht, und ein bisserl Zeit (nach der Rückkehr auf die Tour, Anm.) muss ich mir auch geben."

Eine weitere große Hoffnung des ÖTV-Davis-Cup-Spielers ist auch, dass ihm seine Fersen zumindest bis zum Karriere-Ende nun keine Probleme mehr bereiten. Und ihm ein weiterer Eingriff erspart bleibt. "Man kann es nicht prognostizieren, es ist eine Schwachstelle von mir genetisch."

Sobald er wieder voll trainieren kann, möchte Ofner an seiner spielerischen Tennis-Entwicklung arbeiten. "Ich will schauen, dass ich mich vor allem beim ersten Aufschlag steigere und öfter ans Netz und mehr in den Platz hineingehe." Vorerst steht für Ofner, der nach der Trennung von Moritz Thiem Anfang Jänner noch keinen neuen Manager hat, aber ein behutsamer Weg zurück zur Schmerzfreiheit im Vordergrund.

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