Zwei "best of five"-Matches gegen zwei der größten Tennis-Spieler aller Zeiten innerhalb von 23 Stunden - Für Dominic Thiem waren die French Open ein hartes Stück Arbeit.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt dem Niederösterreicher aber nicht. Am Dienstag steht in Wien ein großer Pressetermin eines Sponsors an, danach geht es weiter nach Deutschland. Thiems nächster Turniereinsatz wird in Halle ab 17. Juni sein, es wird die Generalprobe für sein sechstes Wimbledon-Turnier (ab 1. Juli).
"Das Einzige, woran ich denke, ist, dass ich jetzt richtig weiterarbeite. Ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin", sagt Thiem nach dem verlorenen Paris-Finale.
Er habe bisher eine sehr gute Saison. "Ich glaube auch, dass ich mich spielerisch noch einmal weiterentwickelt habe in den letzten Wochen und Monaten." Und er möchte sich auch auf den anderen Beläge weiterentwickeln. "Ich will auch in Wimbledon und in New York gut spielen und mich nicht zu sehr auf die French Open festlegen."
Das sind Thiems nächste Ziele
Völlig zurecht, denn mit kleinen Adaptionen ist für Thiem bei allen Slams mehr möglich als bisher. Das hat man im Viertelfinal-"Klassiker" gegen Nadal auch schon bei den US Open 2018 gesehen, als er erst nach fast fünf Stunden mit 6:7 im fünften Satz verlor. Zudem hat Thiem den ersten Masters-1000-Titel in Indian Wells auf Hartplatz gefeiert, auch schon einen Hallen-Titel in St. Peterburg sowie einen Rasen-Triumph in Stuttgart zu Buche stehen.
"Das nächste Ziel ist Wimbledon, ganz klar. Da ist noch genug Zeit zum Erholen, genug Zeit, sich auf Rasen vorzubereiten", erklärt Thiem, der aus dem Vorjahr wegen einer Erstrunden-Aufgabe keine Punkte zu verteidigen hat. Dafür stand er schon vor zwei Jahren kurz vor dem Viertelfinaleinzug, unterlag Tomas Berdych in fünf Sätzen. Das wäre damals gleichbedeutend mit dem Semifinale gewesen, denn Novak Djokovic musste damals im Viertelfinale gegen Berdych aufgeben.
"Das Tennisjahr ist voll mit Highlights. Nach Wimbledon kommt Hamburg, Kitzbühel, was ich letztes Jahr völlig verbockt habe, woraus ich auch gelernt habe." Seine Hoffnung ist, dass er in die Serie Hamburg, Kitzbühel, Montreal, Cincinnati und US Open genauso frisch hineingeht wie in die Sandsaison in Monte Carlo. "Es ist mein Ziel, dass ich dort super Leistungen abliefere."
Nadal legt vor Wimbledon Pause ein
Im Gegensatz zu Thiem wird Paris-Sieger Rafael Nadal auch heuer vor Wimbledon eine Pause einlegen und kein Vorbereitungsturnier auf Rasen bestreiten.
"In den letzten Jahren habe ich mich auch wettbewerbsfähig gefühlt, warum sollte ich das ändern? Es ist wichtiger für mich, gesund und fit zu sein, als viele Matches vorher zu spielen", sagt der 33-Jährige nach seinem Finalsieg über Thiem.
Auch in den vergangenen Jahren hatte Nadal zwischen den French Open und Wimbledon eine Turnierpause eingelegt. Der Rasenklassiker beginnt am 1. Juli.
"Jeder weiß, dass ich gerne auf Gras spiele. Und jeder weiß, dass ich nicht so viele Wochen am Stück spielen kann wie noch vor zehn Jahren, vor acht Jahren. Ich muss gut planen", sagt Nadal. Er wird auf Mallorca seine Batterien neu aufladen.