Höchst erfreulich verläuft der Dienstag des Challenger-Turniers in Mauthausen aus österreichischer Sicht.
Mit Filip Misolic, Lukas Neumayer, Neil Oberleitner und Joel Schwärzler schaffen gleich vier Österreicher den Sprung ins Achtelfinale.
In einem packenden Krimi setzt sich der Steirer Misolic gegen den ehemaligen Weltranglisten-16. Nikoloz Basilashvili (GEO) durch. Nach 2 Stunden und 40 Minuten hochklassigem Tennis und einem Duell auf Augenhöhe steht der 23-jährige Steirer mit 7:6, 6:7 und 6:4 als Sieger fest.
"Ich habe gewusst, dass es heute eine schwere Partie wird – Basilashvili gibt einem kaum Rhythmus, da muss man einfach durchkämpfen. Später hat er seinen Rhythmus gefunden, aber ich wusste: Ich muss dranbleiben und jeden Ball zurückbringen. Heute war es ein echter Fight mit vielen engen Ballwechseln. Aber ich denke, es war definitiv Werbung für unseren Sport“, verrät Misolic.
Im Achtelfinale bekommt es der 23-jährige Steirer nun mit dem an Nummer acht gesetzten Argentinier Thiago Agustin Tirante zu tun – für Misolic kein gänzlich unbekannter Gegner. "Ich kenne ihn, weiß, wie er spielt. Wir sind vor fünf Jahren schon einmal aufeinandergetroffen, damals hat er gewonnen. Seitdem ist viel passiert, von daher kann man das nicht mehr vergleichen. Ich freue mich jedenfalls aufs Match.“
Neumayer nimmt Auftakthürde
Kurz darauf folgt der zweite Akt, denn auch Lukas Neumayer behält gegen den norwegischen Shootingstar Nicolai Budkov Kjaer die Oberhand und setzt sich in einer intensiven Partie mit 7:5 und 7:5 durch.
"Natürlich bin ich happy, dass ich gewonnen hab – aber spielerisch war’s heute echt nicht das Gelbe vom Ei. Da ist noch richtig viel Luft nach oben. Im zweiten Satz war ich zweimal mit einem Break hinten und habe mich zurückgekämpft. Am Ende hab ich’s körperlich für mich entschieden und ihn einfach mehr laufen lassen“, erklärt der Salzburger, der nun auf den Schweizer Jerome Kim, trifft. Und wie lautet die Devise für das Achtelfinale? "Ganz klar: Kopf hoch, positiver bleiben, weniger leichte Fehler – dann läuft das Spiel von selbst besser.“
Cilic und Fognini scheitern in Runde eins
Für die erste große Überraschung des Tages sorgt allerdings Matteo Gigante. Der Italiener bot dem ehemaligen Grand-Slam-Sieger Marin Cilic nicht nur die Stirn, sondern zwingt den Kroaten nach knapp 2 Stunden und 30 Minuten letztendlich sogar in die Knie.
"Es ist ein unglaubliches Gefühl. Vor zwei Tagen habe ich noch in Rom ein Finale gespielt und jetzt konnte ich mit dieser Leistung aufzeigen. Ich bin sehr happy, auch wenn das Match eine richtige Challenge war. Marin ist ein super Spieler, aber ich habe heute die entscheidenden Punkte gemacht. Ich will dieses Gefühl jetzt einfach genießen“, verrät der 23-Jährige nach seinem Erfolg.
Aber auch die Partie des zweiten Superstars, Fabio Fognini, verläuft anders als erwartet. Sein österreichischer Kontrahent Neil Oberleitner hält die Partie lange offen, fordert den 37-jährigen Italiener bis zum Schluss – und jubelt am Ende über den Sieg (5:7, 6:3, 6:2).
"Es fühlt sich unglaublich an – vor heimischem Publikum, genau hier, wo wir auch Meisterschaft spielen. Ich war extrem nervös vor der Partie, aber dann habe ich mich voll auf meine Aufgabe fokussiert. Ich habe meine Return-Position nach dem ersten Satz angepasst, mehr Druck aufgebaut und bin dadurch besser in die Punkte gekommen. Einfach ein richtig geiles Gefühl“, so Oberleitner.
Auch Schwärzler siegt
Der 25-Jährige trifft nun im Achtelfinale auf Joel Schwärzler, der sich nach drei Marathonmatches am Center Court in der letzten Partie des Tages gegen den Tschechen Tadeas Paroulek mit 6:3, 7:5 durchsetzen konnte.
"Mein Level war heute ganz gut. Auch wenn es zu Beginn des zweiten Satzes ein kurzes Down gab, bin ich super happy, dass ich gewonnen habe – das bedeutet mir sehr viel. Die Ergebnisse waren zwar in den letzten Wochen nicht ganz wie gewünscht, aber im Training verbessere ich alle Schläge und fühle mich richtig gut. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich es im Match zeigen kann – mit dem richtigen Mindset von jetzt sollte das möglich sein.“