Den Samstag verbrachte Dominic Thiem nach seinem bitteren Viertelfinal-Aus bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle noch zuhause, bereits am Sonntag geht es für Österreichs Tennis-Ass zum nächsten großen Turnier nach Paris-Bercy.
In der ersten Runde trifft der an sechs gesetzte Lichtenwörther auf den Gewinner des französischen Duells Lucas Pouille gegen Gilles Simon.
Das ATP-1000-Event soll aber noch nicht der Schlusspunkt der Saison sein. Schließlich geht es für Thiem in der französischen Hauptstadt darum, das Ticket zum World Tour Finale in London abzusichern.
„Es steht noch viel auf dem Spiel, da gilt es, ein gutes Turnier abzuliefern“, ist sich der Niederösterreicher der Ausgangssituation bewusst. Sein Wien-Bezwinger Kei Nishikori wird in jedem Fall etwas Boden auf den im Race derzeit achtplatzierten Thiem gutmachen.
Da hinter dem Antreten von Juan Martin Del Potro wegen einer gebrochenen Kniescheibe ein großes Fragezeichen steht, könnte allerdings auch Rang neun zur Teilnahme in London reichen. Zudem ist auch der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal nicht fit.
„Wenn Del Potro nicht spielt, schaut es sehr gut aus. Ich sehe es komplett entspannt. Wenn ich mich qualifiziere, habe ich es verdient, wenn nicht, dann war ich nicht gut genug über das ganze Jahr hinweg“, versucht sich Thiem in Paris-Bercy keinen großen Druck zu machen.
Paris kein guter Boden für Thiem
Bislang war der Pariser Hallenboden mit einer 3:4-Bilanz kein guter für den Lichtenwörther, der es dort noch nie über das Achtelfinale hinaus schaffte. „In den letzten Jahren habe ich dort sehr schwach gespielt“, weiß der Schützling von Günter Bresnik.
Zudem ließ auch Thiems Performance bei den 1000er Turnieren in dieser Saison zu wünschen übrig, sieht man vom Final-Einzug in Madrid ab.
„Die Bilanz ist richtig schwach“, gibt der French-Open-Finalist zu. „Ich hoffe, dass ich in Paris die Trendwende schaffe. Das ist aber sowieso das Turnier der Überraschungen – da weiß man nie, was passiert.“
Thiem fühlt sich fit wie nie zuvor
Am Ende der langen Saison plagen sich schließlich viele Spieler mit Verletzungen und Ermüdungserscheinungen herum.
Auf Thiem treffe das in diesem Jahr allerdings nicht zu: „Die Turnierplanung war besser als die letzten Jahre und ich bin auch wieder ein bisschen erfahrener geworden. Ich fühle mich sowohl körperlich als mental frischer als in der Vergangenheit“, zeigt sich der 25-Jährige optimistisch. Zudem konnte er erst vor wenigen Wochen in St. Petersburg seinen ersten Hallen-Titel einfahren.
Auch das Viertelfinal-Aus in Wien lässt die breite Brust nicht schmaler werden: „Als ich auf die Tour gegangen bin, war jede Niederlage ein Weltuntergang. Heute weiß ich, dass ich jedes Jahr mindestens 15 davon haben werde. Das macht es einfacher. Und es macht es auch einfacher zu wissen, dass das jeder Spieler hat. Nishikori hat bei seinem Heimturnier das Finale in zwei Sätzen glatt verloren. Solche Enttäuschungen muss jeder Sportler ertragen.“