Mit 6:3, 6:2 fiel das Ergebnis zwar relativ glatt aus, trotzdem gestand Dominic Thiem, dass sein Auftaktsieg beim Generali Open in Kitzbühel über Landsmann Sebastian Ofner alles andere als eine einfache Partie für ihn war.
"Auf keinen Fall" sei das auf dem mit 5.600 Zuschauern ausverkauften Center Court gespielten Achtelfinal-Match eine normale Partie für ihn gewesen.
"Ich habe echt komplette Gänsehaut gehabt. Erste Runde da im Turnier vor komplett vollem Haus zu spielen, ist einmal etwas ganz Spezielles, und die Situation war unüblich, gegen Ofi, den ich sehr gut kenne und mit dem ich in letzter Zeit ziemlich oft trainiert habe", sagte Thiem.
Thiem gab auch zu, dass er "schon sehr nervös" vor Beginn gewesen ist. "Viel zu gewinnen habe ich sicher nicht gehabt in der Partie, aber das Level war ganz gut. Ich war vom Anfang bis zum Ende voll fokussiert, deshalb war ich zufrieden. Ich bin sehr froh, dass ich hier wieder einmal ein Match gewonnen habe."
Er wolle es so oft wie möglich genießen, dass ein volles Haus fast zu 100 Prozent hinter ihm steht. "Das hat 2016 und letztes Jahr nicht geklappt", erinnert Thiem an die Auftaktniederlagen der vergangenen Jahre.
Klarer Favorit gegen Andujar
Im Kampf um sein drittes Halbfinale in der Gamsstadt nach 2014 (Finale) und 2015 bekommt er es zum dritten Mal mit Andujar zu tun, Thiem hat eine 2:0-Siegesbilanz stehen.
Andujar besiegte kurz zuvor den zweifachen deutschen Kitz-Sieger Philipp Kohlschreiber 6:4,6:4. Das Match ist am Donnerstag als 3. Match nach 13.00 Uhr (live ServusTV und im LIVE-Ticker) angesetzt. Alle 53 Matches vom Generali Open in Kitzbühel 2019 werden von Interwetten als LIVE-Stream übertragen.
"Ich habe schon zweimal gegen ihn gespielt, allerdings noch nie in der Höhenlage", erinnerte sich Thiem an zwei Begegnungen in Rio de Janeiro (2016: 6:3,6:4, 2018: 4:2 Aufgabe Andujar). "Er hat in Gstaad schon einmal gewonnen. Ich freue mich, morgen habe ich das Publikum voll auf meiner Seite."
Ofner freut sich über "mega" Erfahrung
Für Sebastian Ofner überwog die "mega" Erfahrung, vor vollem Haus in Kitzbühel gegen einen Top-4-Mann zu spielen. "Fürs erste Mal in meiner Karriere, dass ich gegen so einen Topspieler spiele, war es eine wirklich gute Partie von mir. Es hätte theoretisch auch enger sein können, aber ich bin mit meiner Leistung zufrieden."
Im Gegensatz zu Thiem war Ofner locker auf den Platz gegangen. "Ich war gar nicht nervös. Ich habe nichts zu verlieren und kann nur gewinnen." Ofner gab auch an, in letzter Zeit vom Training mit Thiem profitiert zu haben. "Es ist definitiv das Ziel fürs nächste Jahr, in die Top 100 zu kommen." Seine nächsten Einsätze sind kommende Woche der Challenger in Augsburg, danach geht es zur US-Open-Qualifikation.
Sein Hauptcoach ist Wolfgang Thiem, doch der ein bisserl zerrissene Thiem-Papa setzte sich diesmal zwischen die beiden Spielerboxen. Aus der Ofner-Ecke war dem Steirer sein neuer Touring-Coach Alexander Peya eine Stütze, in der Thiem-Box war freilich ohnehin Nicolas Massu hauptverantwortlich.