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Thiem steht in München in seinem 7. ATP-Finale

Dominic Thiem dreht in München die Partie gegen Alexander Zverev und spielt um 6. ATP-Titel.

Thiem steht in München in seinem 7. ATP-Finale

Dominic Thiem kämpft sich beim ATP-Turnier in München ins Finale.

Der Niederösterreicher ringt am Samstag Lokalmatador Alexander Zverev mit 4:6, 6:2, 6:3 nieder.

Der 19-jährige Deutsche, der im Viertelfinale den topgesetzten Belgier David Goffin eliminierte, hält lange mit dem Weltranglisten-15. mit. In der entscheidenden Phase der Partie kommt Thiem aber seine Erfahrung zugute.

Gegner in seinem 7. ATP-Finale ist Philipp Kohlschreiber (GER-4), der Fabio Fognini (ITA-5) mit 6:1, 6:4 besiegt.

Turbulenter Beginn

Im ersten Satz verwandelt Zverev seinen zweiten Breakball mit einem sehenswerten Longline-Rückhandschlag zur 2:1-Führung.

Ein Doppelfehler des Deutschen bringt Thiem das prompte Rebreak. Der Niederösterreicher sieht sich aber auch im folgenden Aufschlagspiel mit drei Breakbällen konfrontiert. Zwei kann er teils spektakulär abwehren, beim dritten knallt der Weltranglisten-15. den Ball mit der Vorhand ins Netz und gibt sein Service erneut ab.

Vor den Augen seines Trainers Günter Bresnik gerät Thiem nach zwei Doppelfehlern auch in seinem dritten Aufschlagspiel schnell 15:40 in Rückstand, kann aber den Kopf aus der Schlinge ziehen und auf 3:4 verkürzen.

Schiedsrichter im Fokus

Das achte Game des ersten Satzes ist hart umkämpft: Nach zwei vergebenen Chancen auf den Ausgleich schlägt Thiem den Ball bei seiner dritten knapp ins Aus, der Linien-Richter reagiert aber nicht. Zverev bricht das Game ab und holt den Stuhlschiedsrichter, der dem Deutschen Recht gibt.

Bei Spielball Zverev stehen erneut die Schiedsrichter im Fokus: Die Linienrichterin sieht Zverevs Ball im Aus, der Stuhlschiedsrichter gibt ihn aber gut und lässt den Punkt wiederholen. Beim folgenden Service-Return trifft Thiem den Ball nur mit dem Rahmen und schießt die Filzkugel weit ins Aus – 3:5.

Thiem kann zwar noch einmal auf 4:5 verkürzen, nach 50 Minuten verwandelt aber der Lokalmatador seinen ersten Satzball zum 6:4.

Alexander Zverev Dominic Thiem
Asse 4 6
Doppelfehler 5 9
  1. Aufschlag
55% 58%
Punkte bei 1. Aufschlag 65% (30/46) 75% (41/54)
Punkte bei 2. Aufschlag 43% (16/37) 43% (17/39)
Breakbälle gewonnen 27% (3/11) 45% (5/11)
Punkte als Rückschläger (1. Aufschlag) 24% (13/54) 34% (16/46)
Punkte als Rückschläger (2. Aufschlag) 56% (22/39) 56% (21/37)
Gesamtpunkte 81 95

Zverev zeigt Nerven

Zverev kann die Schiedsrichterentscheidung nicht fassen

Im zweiten Satz kann Thiem zu Beginn mit Mühe einen schnellen Break-Rückstand verhindern.

Nach dem 2:1 beginnt es für den Österreicher zu laufen: Zverev lässt sich von einer Bewegung im Publikum derart aus der Konzentration bringen, dass er in Folge sein Aufschlagspiel abgibt. Thiem nutzt die Schwächephase des 19-Jährigen und erhöht auf 4:1.

Zverev hat beim Stand von 2:4 noch zwei Chancen Thiem das Service abzunehmen, diese sind aber nicht von Erfolg gekrönt. Ganz anders der Österreicher, der mit seinem zweiten Break den Satzausgleich schafft.

"Dominic komm her!"

Thiem eröffnet auch den dritten Durchgang und legt problemlos vor. Zverev hingegen sieht sich schnell mit einem 15:40-Rückstand konfrontiert. Thiem spielt den Ball knapp an die Seitenlinie. Während der Linienrichter den Ball im Aus sieht, ist der Stuhlschiedsrichter anderer Meinung. Zverev kann es nicht fassen. „Dominic komm her“, fordert er sein Gegenüber völlig entsetzt auf. Doch die Interventionen nützen nichts, Thiem geht 2:0 in Führung.

Mit der Wut im Bauch gelingt dem Deutschen prompt das Rebreak, aber Thiem schlägt postwendend zurück, holt sich mit einem spektakulären Winner das vorentscheidende 3:1.

Nach zwei Stunden Spielzeit verwandelt Thiem mit einem Ass den zweiten Matchball zu seinem 29. Sieg in diesem Jahr.

Thiem wünscht sich "schöne Rivalität"

Nach dem Match ist Thiem voll des Lobes für seinen drei Jahre jüngeren Gegner: "Er ist 19 und spielt einfach unfassbar. Es war ein gutes Match von uns beiden und es wird nicht das letzte sein. Ich hoffe, da entwickelt sich eine schöne Rivalität."

Im Finale des mit 463.520 Euro dotierten Sandplatz-Turniers kann sich Thiem bei Kohlschreiber für die 2015 im Halbfinale von Kitzbühel erlittene 0:6,6:7(6)-Niederlage revanchieren.

Bei einem Sieg hätte Thiem wie sein deutscher Kontrahent sechs ATP-Titel auf dem Konto. Zudem gibt es knapp 80.000 Euro Preisgeld und einen Flitzer des Turnier-Sponsors BMW.

In der Weltrangliste wird sich Thiem auf Platz 14 verbessern.


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