Dominic Thiem setzt seinen Aufwärtstrend auf der ATP-Tour fort!
Der 28-jährige Niederösterreicher geht am Dienstag in der ersten Runde des ATP-250-Turniers in Gstaad wieder mal über drei Sätze, sichert sich letztlich aber den Aufstieg ins Achtelfinale (Mehr dazu >>>).
Mit dem Franzosen Hugo Gaston, derzeit Nummer 59 der Welt, schlägt Thiem in der Schweiz den dritten Top-60-Spieler binnen einer Woche. Zuvor besiegte er in Bastad Emil Ruusuvuori (ATP-43.) und Roberto Bautista-Agut (ATP-20.), ehe er im Viertelfinale an Sebastien Baez (ATP-34.) scheiterte.
Wie auch in diesen drei Partien in Bastad musste Thiem ebenso am Dienstag über die volle Distanz von drei Sätzen. Alleine dass es drei Sätze wurden, ist speziell nach dem desaströs verlaufenen ersten Satz, den der Österreicher 1:6 herschenkte, aber durchaus als Erfolg zu verbuchen.
Thiem: "Hatte Probleme, mich auf die neuen Verhältnisse einzustellen"
Immerhin fand der Niederösterreicher zu Beginn des Spiels so überhaupt nicht rein, verlor die ersten fünf Games am Stück.
"Ich komme von Bastad, wo ich direkt am Meer gespielt habe. Hier sind wir, denke ich, auf 1.050 Meter, dazu noch andere Bälle - ich hatte Probleme, mich auf die neuen Verhältnisse einzustellen", versucht Thiem beim On-Court-Interview nach der Partie eine Eklärung für seinen schwachen ersten Satz zu finden.
"Dazu hat er (Anm. Hugo Gaston) auch noch richtig gut gespielt, war hier im Finale vergangenes Jahr. Er hat mit viele Probleme bereitet", weiß Thiem, dass der Franzose seine Fehler aber auch eiskalt ausnützte.
Neu gewonnene Lockerheit bringt Umschwung
Mit dem Selbstvertrauen von Bastad - und dem Bewusstsein, auch gegen Top-Spieler gewinnen zu können - kämpfte sich Thiem im zweiten Satz aber wieder zurück, nahm Gaston früh ein Break ab und blickte in weiterer Folge nicht mehr zurück - das Resultat: 6:1 für Thiem in Satz zwei.
"Nachdem mir das erste Break im zweiten Satz gelungen ist, bin ich lockerer geworden. Ich habe immer besser und besser gespielt. Am Ende hat es sich dann auch ausgezahlt", so der Lichtenwörther.
Im dritten Satz schenkte Gaston nicht mehr ganz so viel her, auf der anderen Seite konnte sich Thiem auf seinen stabilen Aufschlag verlassen. Letztlich musste das Tie-Break die Entscheidung um den Sieg bringen.
Thiem "richtig glücklich" mit Sieg
Dass Thiem nach seiner Handgelenksverletzung aber immer noch oft zwischen Genie und Wahnsinn hin und herspringt, repräsentierte das Tie-Break eindrucksvoll. Auf Zauberschläge folgten haarsträubende unerzwungene Fehler, auf Matchball für Thiem folgte Matchball für Gaston, am Ende zog der Niederösterreicher seinen Kopf aber nochmal aus der Schlinge.
"So ein Entscheidungs-Tie-Break ist immer eine 50:50-Situation. Es war so knapp, ich habe zwei Matchbälle abgewehrt. Ich bin jetzt richtig glücklich, dass ich den Sieg geholt habe", freut sich Thiem.
"Ich denke, dieses Jahr war der perfekte Zeitpunkt, hierher zurückzukehren", glaubt Thiem, der in Gstaad 2015 bereits den Titel erringen konnte, bei seiner Turnierplanung richtig gewählt zu haben.
Gute Erinnerungen an kommenden Gegner Delbonis
"Natürlich habe ich gute Erinnerungen an diesen Ort, weil ich hier schon mal gewonnen habe, aber ich habe auch gute Erinnerungen von hier vom letzten Jahr, als ich in der ersten Runde verloren habe, weil es hier so schön ist. Ich mag die Höhe und die Bedingungen hier. Ich freue mich, hier zumindest ein weiteres Match spielen zu dürfen."
Dort heißt der Gegner dann Federico Delbonis. Der 31-jährige Argentinier setzte sich in seiner Erstrunden-Begegnung gegen den Schweden Mikael Ymer am Montag mit 6:4, 7:5 durch.
Delbonis ist derzeit die Nummer 125 der Welt, im direkten Duell hat der Niederösterreicher mit 2:0 die Nase vorne. Das erste Duell der beiden fand übrigens 2015 in Gstaad statt. Damals räumte Thiem den Argentinier auf seinem Weg zum Titel mit 6:3, 6:4 aus dem Weg.